Kritisches Plädoyer für den Kapitalismus

Fülszöveg

Ist die Wirtschafts- und Gesellschafts-ordnung der Bundesrepublik, von den einen als »Soziale Marktwirtschaft« ge-priesen, von den anderen als Überbleibsel eines verhafiten »kapitalistischen Systems « denunziert, noch lebensfáhig? Kann sie weiterentwickelt werden? Oder bleibt nur der radikale, revolutionáre Um-sturz? Auf diese brisanten Fragen gibt der als Finanz- und Wirtschaftsexperte be-kannte Autor eine klare, in die Zukunft weisende Antwort. Die Soziale Marktwirtschaft, eine moderne Erscheinungsform des »Kapita-lismus« (wenn man so will), ist für Rasch die Grundlage unvoreingenommener Beurteilung des »kapitalistischen« Wirt-schaftssystems. Der Autor stellt ihren Leistungen - hohe Effizienz und ein gro-fies Mafi an persönlicher Freiheit — die Schattenseiten gegenüber: Verschwendung von Kapital und Arbeitskraft und einsei-tiges Konsumdenken auf Kosten über-geordneter Wertmafistábe. Das Allheilmittel der Radikalen Linken, die Beseitigung des Privateigentums an den... Tovább

Fülszöveg

Ist die Wirtschafts- und Gesellschafts-ordnung der Bundesrepublik, von den einen als »Soziale Marktwirtschaft« ge-priesen, von den anderen als Überbleibsel eines verhafiten »kapitalistischen Systems « denunziert, noch lebensfáhig? Kann sie weiterentwickelt werden? Oder bleibt nur der radikale, revolutionáre Um-sturz? Auf diese brisanten Fragen gibt der als Finanz- und Wirtschaftsexperte be-kannte Autor eine klare, in die Zukunft weisende Antwort. Die Soziale Marktwirtschaft, eine moderne Erscheinungsform des »Kapita-lismus« (wenn man so will), ist für Rasch die Grundlage unvoreingenommener Beurteilung des »kapitalistischen« Wirt-schaftssystems. Der Autor stellt ihren Leistungen - hohe Effizienz und ein gro-fies Mafi an persönlicher Freiheit — die Schattenseiten gegenüber: Verschwendung von Kapital und Arbeitskraft und einsei-tiges Konsumdenken auf Kosten über-geordneter Wertmafistábe. Das Allheilmittel der Radikalen Linken, die Beseitigung des Privateigentums an den Produktionsmitteln, ist für Rasch nichts anderes als ein Rezept aus der Mottenkiste. Aber auch die Pláne der »gemafiigten Reformer« betrachtet der
Verfasser skeptisch. So warnt er vor dem Gedanken einer »paritatischen« Mit-bestimmung in den Aufsichtsráten der grófién Gesellschaften. Demgegenüber entwiclcelt er eigene, konstruktive Pláne. Besonders interessant sind seine Gedanken zur Steuerreform: Selbstverstándlich mufi die Leistungsfáhigkeit der Wirtschaft erhalten bleiben, aber eine höhere Be-lastung des Sozialprodukts zugunsten der Investitionen der öffentlichen Hand für die Infrastruktur ist nicht zu umgehen. Pláne zur »Umverteilung« des Ver-mögenszuwachses der Unternehmer lehnt Rasch als praktisch belanglos und als rechtlich unzulássig ab. Um alle anstehen-den Aufgaben zu bewáltigen, gilt es zunáchst, die Schwáche der Staatsgewalt von ihren Ursachen her zu überwinden. Nur so wird es möglich sein, die im Kern privatrechtlich strukturierte Wirtschaft zu erhalten und weiter zu entwickeln, zu-gleich aber die Grenzen privatwirtschaft-licher Betátigung zugunsten dringender Gemeinschaftsaufgaben deutlich einzu-schránken.
Seewald Verlag Stuttgart Vissza