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Kritik der praktischen Vernunft

Grundlegung zur metaphysik der Sitten

Kritik der praktischen Vernunft
Kritik der praktischen Vernunft
Szerző
Lipcse
'Immanuel Kant: Kritik der praktischen Vernunft ' összes példány
Kiadó: Verlag Philipp Reclam jun.
Kiadás helye: Lipcse
Kiadás éve:
Kötés típusa: Ragasztott papírkötés
Oldalszám: 413 oldal
Sorozatcím: Universal Bibliothek
Kötetszám: 704
Nyelv: Német  
Méret: 18 cm x 11 cm
ISBN:
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IMMANUEL KANT (1724-1804). Ein Mensch gibt einem Blinden ein Almosen; handelt dieser Mensch moralisch? Wo der Durchschnittsmensch einfach ja sagt, fängt Kant an zu untersuchen. Vielleicht will sich der Spender vor Umstehenden in gutes Licht setzen? Vielleicht denkt er nur an mögliches eigenes Leiden im Alter? Vielleicht an Belohnung seiner Handlung im Jenseits? Vor Kants scharfer Analyse kann keine Handlung, so löblich sie auch sein mag, als moralisch bestehen; moralisch ist ihm allein ein guter Wille, und der handelt ohne äußere Rücksichten, ohne Interesse an der Sache, sondern nur auf Grund eines allgemeinen Sittengesetzes — des „kategorischen Imperativs" — das im Bewußtsein eines jeden, sogar des Verbrechers, vorhanden ist und sich durch das Gewissen zu Wort meldet. Kant hat das Kriterium der Moral ganz und gar ins Subjekt verlagert. Er hat die Ethik extrem formalisiert. Er hat ein einheitliches Sittengesetz für alle Menschen aufgestellt, obwohl doch Ausbeuter und Ausgebeutete... Tovább

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IMMANUEL KANT (1724-1804). Ein Mensch gibt einem Blinden ein Almosen; handelt dieser Mensch moralisch? Wo der Durchschnittsmensch einfach ja sagt, fängt Kant an zu untersuchen. Vielleicht will sich der Spender vor Umstehenden in gutes Licht setzen? Vielleicht denkt er nur an mögliches eigenes Leiden im Alter? Vielleicht an Belohnung seiner Handlung im Jenseits? Vor Kants scharfer Analyse kann keine Handlung, so löblich sie auch sein mag, als moralisch bestehen; moralisch ist ihm allein ein guter Wille, und der handelt ohne äußere Rücksichten, ohne Interesse an der Sache, sondern nur auf Grund eines allgemeinen Sittengesetzes — des „kategorischen Imperativs" — das im Bewußtsein eines jeden, sogar des Verbrechers, vorhanden ist und sich durch das Gewissen zu Wort meldet. Kant hat das Kriterium der Moral ganz und gar ins Subjekt verlagert. Er hat die Ethik extrem formalisiert. Er hat ein einheitliches Sittengesetz für alle Menschen aufgestellt, obwohl doch Ausbeuter und Ausgebeutete nie gleichen moralischen Normen folgen können. Er hat damit in der von ihm idealisierten bürgerlichen Gesellschaft eine Gesellschaft vorausgesehen, die bereits alle sozialen Unterschiede abgestreift hat. Vissza

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