Fülszöveg
Wenige Städte in der Menschheitsgeschichte haben mehr Blutvergießen und Zerstörung erlebt als Jerusalem, »die Heilige«. Die Stadt, die immer wieder aufgebaut wurde, ist mehr als eine Metropole. Sie ist eine Geschichte der Menschheit, eine theologische Studie mit drei Dimensionen: einer jüdischen, einer christlichen und einer islamischen.
Die Stadt auf den Bergen tauchte aus dem Dunkel der Geschichte, als König David sie um 1000 v. Chr. eroberte und zu seiner Hauptstadt machte. Hier baute sein Sohn Salomo den ersten Tempel, hier regierte eine lange Reihe von judäi-schen Königen. 587 v. Chr. wurde Jerusalem von Nebukadnezar, dem König von Babylon, zerstört. 70 Jahre später kehrte ein Teil der in die babylonische Gefangenschaft verschleppten Juden zurück und baute den Tempel wieder auf.
Im Jahre 70 n. Chr. wurde die Stadt von den Römern erobert. Sie zerstörten den Tempel. Er wurde bis in unsere Zeit nicht wieder aufgebaut. Was übrig blieb, war die hohe Stützmauer des...
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Wenige Städte in der Menschheitsgeschichte haben mehr Blutvergießen und Zerstörung erlebt als Jerusalem, »die Heilige«. Die Stadt, die immer wieder aufgebaut wurde, ist mehr als eine Metropole. Sie ist eine Geschichte der Menschheit, eine theologische Studie mit drei Dimensionen: einer jüdischen, einer christlichen und einer islamischen.
Die Stadt auf den Bergen tauchte aus dem Dunkel der Geschichte, als König David sie um 1000 v. Chr. eroberte und zu seiner Hauptstadt machte. Hier baute sein Sohn Salomo den ersten Tempel, hier regierte eine lange Reihe von judäi-schen Königen. 587 v. Chr. wurde Jerusalem von Nebukadnezar, dem König von Babylon, zerstört. 70 Jahre später kehrte ein Teil der in die babylonische Gefangenschaft verschleppten Juden zurück und baute den Tempel wieder auf.
Im Jahre 70 n. Chr. wurde die Stadt von den Römern erobert. Sie zerstörten den Tempel. Er wurde bis in unsere Zeit nicht wieder aufgebaut. Was übrig blieb, war die hohe Stützmauer des Herodes-Tempels, die Klagemauer, ein Heiligtum, mit dem sich für die Juden tiefe religiöse und nationale Gefühle verbinden. Auch in der Diaspora blieb Jerusalem für die Juden der Mittelpunkt ihrer tiefen national-religiösen Sehn-
sucht, die in neuerer Zeit durch den Zionismus, die nationale Befreiungsbewegung des jüdischen Volkes, erfüllt worden ist.
Nach der Eroberung durch die Römer, Byzantiner, Perser, Omai-jaden, Abbasiden, Fatimiden, Kreuzfahrer, Mamelucken und Osmanen kam die Stadt unter britische, dann jordanische Herrschaft und ist seit 1967 wieder israelisch.
Gerhard Konzelmann, geb. 1932 in Stuttgart, studierte an den Universitäten Tübingen und Besançon. Von 1968 bis 1985 war er Arabien-Korrespondent der ARD und ständiger Kommentator für Nahost-Fragen.
In den Buchverlagen Langen Müller Herbig erschien 1994 »Damaskus -Oase zwischen Haß und Hoffnung.«.
. €
746
Vissza