Komponisten über Musik

Fülszöveg

Es gibt kaum ein Buch der standig anwachsenden Literatur über Mu-sik und Musiker, das gröíkren Ein-blick in das Phánomen des Schöpfe-rischen -und Aufschlufi über das Wesen des Musikers gewáhrt als Sam Morgensterns »Komponisten über Musik«. Die auffallende lite-rarische Begabung der produktíven Musiker hat sie zu kritischen, po-lemischen und autobiographischen Aufíerungen veranlalk, die den un-schátzbaren Vorteil der Legitimitat besitzen.
A us diesem reichhaltigen Stoff hat Morgenstern mit grofiem Sinn für das Wesentliche und Charakteri-stische eine Auswahl getroífen, die scharfeSchlaglichter auf dieEpoche, diePersönlichkeit desKünstlers und seine Auswirkung wirft. Siebenund-siebzig Komponisten, die Baumei-ster der abendlándischen Musik, von Palestrina bis Egk, kommen hier zu Wort. Nicht immer waren ihre Aufierungen für die weitere Umwelt oder gar für die Nachwelt bestimmt, sie sind aber in solchen Fállen meist besonders aufschlufi-reich.
Aus diesem Buch weht ein erregen-der... Tovább

Fülszöveg

Es gibt kaum ein Buch der standig anwachsenden Literatur über Mu-sik und Musiker, das gröíkren Ein-blick in das Phánomen des Schöpfe-rischen -und Aufschlufi über das Wesen des Musikers gewáhrt als Sam Morgensterns »Komponisten über Musik«. Die auffallende lite-rarische Begabung der produktíven Musiker hat sie zu kritischen, po-lemischen und autobiographischen Aufíerungen veranlalk, die den un-schátzbaren Vorteil der Legitimitat besitzen.
A us diesem reichhaltigen Stoff hat Morgenstern mit grofiem Sinn für das Wesentliche und Charakteri-stische eine Auswahl getroífen, die scharfeSchlaglichter auf dieEpoche, diePersönlichkeit desKünstlers und seine Auswirkung wirft. Siebenund-siebzig Komponisten, die Baumei-ster der abendlándischen Musik, von Palestrina bis Egk, kommen hier zu Wort. Nicht immer waren ihre Aufierungen für die weitere Umwelt oder gar für die Nachwelt bestimmt, sie sind aber in solchen Fállen meist besonders aufschlufi-reich.
Aus diesem Buch weht ein erregen-der schöpferischer Atem, pulst der Herzschlag des Unmittelbaren. Die eigene Enthüllung von Werkge-heimnissen, die Darlegung grofier
Fortsetzung hintere Klappe
Konzeptionen durch die Komponisten selbst führt unmittelbar in die Welt des faszinierendsten geistigen Abenteuers, in die "Welt des Schöp-ferischen: Mit dem Feuer des Revo-lutionárs und der Sachlichkeit des Organisators schildert zum Beispiel Monteverdi die künstlerischen Mit-tel seines neuen Opernstils; Coupe-rin gibt genaue Anweisungen für das Clavecinspiel, Verdi macht Vor-schláge zur zweckmáfiigen Heran-bildung von Komponisten; einBrief Bruckners an Weingartner enthüllt sein Wesen weit aufschlufireicher als eine lange biographische Abhand-lung; Busoni rührt an das Dogma der Tonalitat, Schönberg resigniert daran und entwirft sein Zwölfton-system. Stil, Geisteshaltung und Epoche der Autoren stehen in einier unverwechselbaren Beziehung 2,11 ihren Kompositionen.
Der Zeitraum von den Schriften Palestrinas bis zu den Abhandlun-gen Hindemiths oder Strawinskys umfafit beinahe ein halbes Jahrtau-send Musikgeschichte. Was Morgen-sterns Buch aus diesem Zeitraum an Dokumenten enthált, mag uns, die wir oft mit Skepsis in die Zukunft blicken, zu denken geben: Keiner der grofíen Künstler hat je am Fort-bestand und an der Weiterentwick-lung der Kunst, gestützt auf seine eigene Schöpferkraft, gezweifelt.
Antonio Mi/igotti Vissza