Köln so wie es war

Fülszöveg

Köln — so wie es war, das Gesicht
einer Stadt, von der nach der großen
Kriegsoperation 1939—1945 und nach
dem anschließenden Wiederaufbau
nur wenig übriggeblieben ist, steigt
in diesem Band wieder auf. Hier wird
wieder wach, was über gut ein halbes
Jahrhundert die reale kölnische Welt
war; eine Welt, in der die jeweilige
Generation jung war, in der sie liebte
und arbeitete, in der sie alterte. Es
war die Heimat. Nur der Kenner ver-
mag sie zu dem alten Bild zusammen-
zuträumen.
Diese Bilderschau vom Köln — so wie
es war — beginnt bewußt in den acht-
ziger Jahren des vorigen Jahrhun-
derts, weil in diese Zeit eine auch
optisch wahrnehmbare stadtgeschicht-
liche Wende fiel: die Beseitigung des
alten reichsstädtischen Festungsgür-
tels und die Ausweitung zur moder-
nen Großstadt. Die Sprengung der
siebenhundert Jahre alten Stadtmauer
im Jahre 1881 war der Beginn einer
neuen Ära für Köln. Der Gang von
der hoffnungsvollen Überwindung
der Schutzmauer der einst... Tovább

Fülszöveg

Köln — so wie es war, das Gesicht
einer Stadt, von der nach der großen
Kriegsoperation 1939—1945 und nach
dem anschließenden Wiederaufbau
nur wenig übriggeblieben ist, steigt
in diesem Band wieder auf. Hier wird
wieder wach, was über gut ein halbes
Jahrhundert die reale kölnische Welt
war; eine Welt, in der die jeweilige
Generation jung war, in der sie liebte
und arbeitete, in der sie alterte. Es
war die Heimat. Nur der Kenner ver-
mag sie zu dem alten Bild zusammen-
zuträumen.
Diese Bilderschau vom Köln — so wie
es war — beginnt bewußt in den acht-
ziger Jahren des vorigen Jahrhun-
derts, weil in diese Zeit eine auch
optisch wahrnehmbare stadtgeschicht-
liche Wende fiel: die Beseitigung des
alten reichsstädtischen Festungsgür-
tels und die Ausweitung zur moder-
nen Großstadt. Die Sprengung der
siebenhundert Jahre alten Stadtmauer
im Jahre 1881 war der Beginn einer
neuen Ära für Köln. Der Gang von
der hoffnungsvollen Überwindung
der Schutzmauer der einst freien
Reichsstadt Köln bis zum gesamt-
deutschen Kriegskollaps wird in sei-
nen vielfältigen Nuancen wieder wach,
wenn hier die Bilder das Wesen und
den Lebenslauf der Stadt während
zweier Generationen aufdecken.
So ist dieser Bildband keine zusam-
menhanglose Häufung zufällig ge-
fundener alter Fotos, sondern die
nach intensiver Suche und sinnvoller
Auswahl rekonstruierte Kulisse einer
bestimmten geschichtlichen Phase.
Gebäude, Menschen, Ereignisse spin-
nen den Faden von den achtziger Jah-
ren des vorigen Jahrhunderts bis in
die dreißiger Jahre dieses Jahrhun-
derts. Dabei bevorzugt der Band jene
Baulichkeiten und Stadtpartien, die
nicht mehr existieren, die im Zuge der
Erneuerung abgerissen wurden oder
im Sturm des Zweiten Weltkrieges
untergegangen sind — ein Köln, das
es so nicht mehr gibt. Damit recht-
fertigt das Buch seinen Titel, Köln zu
zeigen, wie es war. Daß es so viele
»gewesene«, also verschwundene, ver-
nichtete Dinge gibt, daß sie ein gan-
zes Buch zu füllen vermögen, stimmt
traurig, denn sie belegen das Ausmaß Vissza