Knaurs Opernführer

Fülszöveg

Gerhart von Westerman schrieb neben
seinem allgemein überaus freundlich auf-
genommenen «Konzertführer» ein weiteres
umfassendesWerk über dieOper.Er gibt uns
darin weit mehr als einen Führer durch un-
sere Opernspielpläne, er baut nämlich die
Würdigung von rund 240 Opern (und klas-
sischen Operetten) in eine vollständige Ge-
schichte der Entwicklung der Oper von
ihren Anfängen in der Renaissance bis in
die Gegenwart ein. Wir hören von den
verschiedenen Richtungen und ihren zähen
Kämpfen und Siegen, der Verfasser läßt
uns die Glanzzeiten der italienischen, der
klassischen französischen Oper und später
der Grand Opera in Paris, der romanti-
schen Oper erleben, würdigt eingehend den
Anteil der einzelnen Nationen an der Ge-
samtentwicklung. Mit besonderer Wärme
deutet er Werden und Werk der Großen
im Reich der Oper, seien es Gluck, Händel,
Mozart oder Wagner, Verdi, Strauß, ge-
steht aber auch der klassischen Operette ein
eigenes Kapitel zu. Alles ist in großen Zu-
sammenhängen gesehen. Als grundlegend
ist das ausführliche Schlußkapitel anzuspre-
chen, das von hoher Warte aus die Neue
Musik des 20. Jahrhunderts deutet. Aber
auch das einzelne Werk kommt nicht zu
kurz: Ausführlichen Inhaltsangaben folgen
Analysen der Musik; über 300 Notenbei-
spiele der Hauptthemen, Soli, Arien, Chöre
usw. erleichtern dem Interessierten das tie-
fere Eindringen in die Werke.
Der Musik in leidenschaftlicher Liebe erge-
ben, meistert Westerman die Fülle des
Stoffes mit einer Beschwingtheit, die sich
auf den Leser überträgt, ihn erwärmt und
für die farbige Welt der Oper gewinnt. Vissza