Fülszöveg
„Unterwegs zu Maria hattest du anfangs Angst, die Straße vor dir könnte plötzlich aufhören, vergrasen, ins Unkraut führen, ins Unterholz " Mit Verdacht auf innere Verletzungen liegt Dubois nach einem Autounfall im Krankenhaus und hört sich an, was er während der Fahrt sporadisch aufsein Diktiergerät gesprochen hat.
„Ja, das Gerät trage er immer bei sich Nein, eigentlich betreibe er mit seinen Aufzeichnungen eine Art Spurensicherung. Um nachlesen zu können, wo es hingehe mit ihm."
Dubois spricht weiter gegen seine zunehmende Unruhe und Angst an. Mit genauem und zuweilen schrägem Blick auf den Stand der Dinge gerät er immer tiefer in seine eigene Liebes- und Lebensgeschichte hinein. Und er tangiert dabei auch die Geschichte seiner Eltern und des Landes, das er auf seiner Fahrt durchquert hat.
Erzählend wird Dubois klar, wie die Sprache Wirklichkeit inszeniert und wie die Wirklichkeit erst in der Sprache Gestalt annimmt. Er erfährt aber auch, daß nichts selbstverständlich ist,...
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Fülszöveg
„Unterwegs zu Maria hattest du anfangs Angst, die Straße vor dir könnte plötzlich aufhören, vergrasen, ins Unkraut führen, ins Unterholz " Mit Verdacht auf innere Verletzungen liegt Dubois nach einem Autounfall im Krankenhaus und hört sich an, was er während der Fahrt sporadisch aufsein Diktiergerät gesprochen hat.
„Ja, das Gerät trage er immer bei sich Nein, eigentlich betreibe er mit seinen Aufzeichnungen eine Art Spurensicherung. Um nachlesen zu können, wo es hingehe mit ihm."
Dubois spricht weiter gegen seine zunehmende Unruhe und Angst an. Mit genauem und zuweilen schrägem Blick auf den Stand der Dinge gerät er immer tiefer in seine eigene Liebes- und Lebensgeschichte hinein. Und er tangiert dabei auch die Geschichte seiner Eltern und des Landes, das er auf seiner Fahrt durchquert hat.
Erzählend wird Dubois klar, wie die Sprache Wirklichkeit inszeniert und wie die Wirklichkeit erst in der Sprache Gestalt annimmt. Er erfährt aber auch, daß nichts selbstverständlich ist, wenn man genau hinsieht.
Klaus Merz, geboren 1945 in Aarau, lebt in Unterkulm/Schweiz. Mehrere Auszeichnungen und Preise, darunter Aargauer Literaturpreis 1992, Solothurner Literaturpreis 1996, London-Stipendium der Kulturstiftung l.andis & Ciyr 1997, Hermann-Hesse-Literaturpreis 1997. Bücher (Auswahl): Der Entwurf (]9H2, Erstfassung des vorliegenden Romans); Tremolo Trimmer., Erzählungen (1988); bei Haymon: Ä7ii Fuß des Kamels. Ge-•schichten & Zwischenge.schichten (1994); Kurze Durchsage. Gedichte & Prosa (1995); Jakob schläfl. Eigentlich ein Roman (1997).
Über Klaus Merz' Meisterschaft des lakonischen Erzählens, die 1997 mit dem mehrfach ausgezeichneten Kurzroman „jakob schläft" einen Höhepunkt erreicht hat, ist schon viel geschrieben worden. Eine andere Facette seines Schaffens hob 199(5 die Jury des Solothurner Literaturpreises hervor: „Merz ist ein Autor, der mit einem ganz eigenen, ebenso scharien wie |)oetischen Blick auf und in unsere Wirklichkeit schaut "
Vissza