Fülszöveg
In diesem Grundkurs des Glaubens ist das Ganze des Christentums neu durchdacht mit der unvergleichlichen denkerischen Dynamik, mit der gesammelten Lebenserfahrung und intellektuellen Redlichkeit des Mannes, der für das christliche Denken unserer Epoche wegweisend geworden ist. Darin liegt der einmalige Rang und zugleich die Faszination dieses lang erwarteten Werkes von Karl Rahner.
Hier geht es nicht um theologische Einzelfragen, sondern um das Ganze des Christentums, zuinnerst verbunden mit dem Ganzen der menschlichen Existenz; hier wird der christliche Glaube auf das Daseins- und Weltver-ständnis des heutigen Menschen hin ausgelegt. Karl Rahner sagt, was Christsein heute heißt. Er zeigt, wie das Leben des Menschen vom unergründlichen Geheimnis Gottes umfangen ist.
Dies geschieht auf einer Ebene, die der Verfasser selbst die „erste Reflexionsstufe" nennt, überzeugt, daß ein Mensch heute intellektuell redlich seinen Glauben leben kann und muß, ohne das Ganze des Christseins in...
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Fülszöveg
In diesem Grundkurs des Glaubens ist das Ganze des Christentums neu durchdacht mit der unvergleichlichen denkerischen Dynamik, mit der gesammelten Lebenserfahrung und intellektuellen Redlichkeit des Mannes, der für das christliche Denken unserer Epoche wegweisend geworden ist. Darin liegt der einmalige Rang und zugleich die Faszination dieses lang erwarteten Werkes von Karl Rahner.
Hier geht es nicht um theologische Einzelfragen, sondern um das Ganze des Christentums, zuinnerst verbunden mit dem Ganzen der menschlichen Existenz; hier wird der christliche Glaube auf das Daseins- und Weltver-ständnis des heutigen Menschen hin ausgelegt. Karl Rahner sagt, was Christsein heute heißt. Er zeigt, wie das Leben des Menschen vom unergründlichen Geheimnis Gottes umfangen ist.
Dies geschieht auf einer Ebene, die der Verfasser selbst die „erste Reflexionsstufe" nennt, überzeugt, daß ein Mensch heute intellektuell redlich seinen Glauben leben kann und muß, ohne das Ganze des Christseins in einer wissenschaftlich adäquaten Weise durchdrungen zu haben.
In neun Durchgängen wird der Leser durch die gesamte christliche Lebens- und Weltdeutung geführt. Ausgehend vom Menschen und seiner heutigen existentiellen Situation, von seiner wesenhaften Hinneigung zum Transzendenten, die ihn zum „Hörer der Botschaft" macht (1. Gang), führt dieser Weg zum absoluten Geheimnis Gottes (2. Gang), dem gegenüber sich der Mensch als ein Wesen radikaler Schuldbedrohtheit erkennt (3. Gang), ebenso aber auch die freie, vergebende Selbstmitteilung Gottes erfährt (4. Gang). Diese span-
nungsreicher Beziehung zwischen Gott und Mensch ist geschichtlich vermittelt in der Heilsund Offenbarungsgeschichte (5. Gang). Das Kernstück und zugleich der umfangreichste Teil des Werkes ist erreicht mit Jesus Christus, der Mitte des Christentums (6. Gang). Hier wird der Leser eingeführt in den umfassenden Entwurf einer Christologie, die eingebettet ist in eine Gesamtschau des christlichen Lebens und die die personale Beziehung zu Jesus in eindringlicher Weise zu vertiefen vermag. Das Werk klingt aus (7.-9. Gang) in der Darstellung der Frage, wie das Christentum in Welt und Geschichte existieren kann: Notwendigkeit und Grenzen der Kirche, das christliche Leben des einzelnen und die Vollendung des Menschen und der Geschichte in der Eschatologie sind hier die Themen. Ein Epilog stellt drei heute mögliche Kurzformeln des Glaubens vor.
In diesem Werk tritt ein Glaubensdenken zutage, das sich — in prinzipieller Offenheit für die Fragen der Zeit und zugleich in Treue zur Tradition — immer auf dem Weg weiß, ein Glaubensdenken, das — selbst ergriffen vom Geheimnis — zum Mysterium hinführen und Diakonie an der Hoffnung des Menschen sein will. So begegnet uns in dieser Gesamtschau des Glaubenswissens und des Glaubenszeugnisses, in der sich Reflexion und Meditation ständig ablösen und durchdringen, der ganze Karl Rahner, der Theologe und der geistliche Führer.
Das ausführliche Inhaltsverzeichnis am Schluß des Bandes — neben der kurzen Inhaltsübersicht am Anfang — verdeutlicht im einzelnen den Gang der Überlegungen und stellt damit auch eine Art von Sachregister dar.
Vissza