Előszó
Vorwort
Die Sprache und die Volkskultur der Deutschen in Ungarn ist durch die Ansiedlung bzw. durch den Ausgleich verschiedener Volksgruppen geprägt. Bis zur Vertreibung der Deutschen aus Ungarn, aber besonders bis in die 30er Jahre des 20. Jhs. war der gesellschaftliche Rahmen zur Ausübung und Pflege ungarndeutscher Kultur gegeben. Besonders was die Folklore betrifft können wir über ein reiches Material sprechen. Für das deutsche Lied in Ungarn hat sich die Forschung intensiv interessiert. Besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. und um die Jahrhundertwende finden wir Sammlungen die oft mit einem erzieherischen Charakter veröffendicht werden.
1867 veröffentlichte Remigius Sztachovics die Brautsprüche und Brautlieder auf dem Heideboden und schrieb einführend:
„Bald werdet Ihr Eure alten vollständigen geistlichen Gespiele in den Händen haben, das ganze Weihnachtsspiel samt allen Euren Weihnachtsliedern, und den Sterngesang mit Frag' und Antworten, das letzte Gericht, den reichen Prasser, die vier letzten Dinge und wenn möglich, das schöne Passionspiel."
Mit der Gründung der Ungarischen Ethnographischen Gesellschaft, Ende des 19. Jhs wird das Interesse der Forschung auch auf das Liedgut der Deutschen in Ungarn ausgebreitet.
Die ersten Jahrzehnte des 20. Jhs. sind besonders durch die Tätigkeit von Gideon Petz, Jakob Bleyer, Elmar Schwartz gekennzeichnet. In den von ihnen herausgegebenen — in ungarischer Sprache veröffentlichten — wissenschaftlichen Arbeiten (Arbeiten zur deutschen Philologie, zur Volkskunde und Sprache) werden ständig aus dem Liedgut der Ungarndeutschen bedeutende Sammlungen veröffentlicht. Besonders die Arbeit von Ägidius Hermann, über das deutsche Volkslied in Baderseck/Bätaszek in der Schwäbischen Türkei, ist wegweisend für die Forschung der nächsten Jahrzehnte.
Die sogenannte Sprachinselvolkskunde zeigte auch großes Interesse für das Sammeln und Bearbeiten des deutschen Volksliedgutes. Man dachte daran, in den Liedern des Siedlungsdeutschtums archaisches deutsches Liedgut entdecken zu können. Die späteren Forschungen haben aber gezeigt, daß das Liedgut dieser Volksgruppe sehr stark vom deutschen Lied des 18-19. Jhs auf den zusammenhängenden deutschen Sprachgebieten beeinflußt wurde, das man allzu wenig über das mitgebrachte Lied sprechen kann, das ebenso wie in der Gestaltung der Dialekte, Mischung-Ausgleich Überdachung die prägenden Tendenzen in der Folklore waren. Ingeborg Weber-Kellermann hat das Liedgut einer ungarndeutschen Gemeinde [Mösch/Mözs] in der Schwäbischen Türkei untersucht und diese Prozesse festgestellt.
Vissza