Der Aufstand der Giganten

Fülszöveg

T ierzehn Jahre nach der Ausgrabung des Großen Altars von / Pergamon schrieb Carl Humann einen ausführlichen Bericht I über diese Arbeit, die ihn für alle Zeiten berühmt machte. Er er-V:.;'- innert sich lebhaft an die glücklichen Stunden, in denen sich das Bild des großartigen Fundes rundete:
Es war am 21. Juli, daß ich die Besucher einlud, mit zur Burg zu kommen, um die Platten wenden zu sehen, die mit dem Rücken nach außen und mit der bearbeiteten Seite gegen den Schutt standen. Während wir hinaufstiegen, umkreisten sieben mächtige Adler, Glück verheißend, die Burg. Die erste Platte fiel um: Es war ein gewaltiger, nur auf seinen Ringelfüßen stehender Gigant, der uns den muskulösen Rücken zeigte, das Haupt links abgewandt, eine Löwenhaut auf dem linken Arm. - „Sie paßt leider an keine bekannte Platte", sagte ich. Die zweite Platte fiel. Ein herrlicher Gott, die volle Brust zeigend, so gewaltig und doch so schön, wie noch keiner dagewesen. Um die Schultern hängt ein Gewand, das... Tovább

Fülszöveg

T ierzehn Jahre nach der Ausgrabung des Großen Altars von / Pergamon schrieb Carl Humann einen ausführlichen Bericht I über diese Arbeit, die ihn für alle Zeiten berühmt machte. Er er-V:.;'- innert sich lebhaft an die glücklichen Stunden, in denen sich das Bild des großartigen Fundes rundete:
Es war am 21. Juli, daß ich die Besucher einlud, mit zur Burg zu kommen, um die Platten wenden zu sehen, die mit dem Rücken nach außen und mit der bearbeiteten Seite gegen den Schutt standen. Während wir hinaufstiegen, umkreisten sieben mächtige Adler, Glück verheißend, die Burg. Die erste Platte fiel um: Es war ein gewaltiger, nur auf seinen Ringelfüßen stehender Gigant, der uns den muskulösen Rücken zeigte, das Haupt links abgewandt, eine Löwenhaut auf dem linken Arm. - „Sie paßt leider an keine bekannte Platte", sagte ich. Die zweite Platte fiel. Ein herrlicher Gott, die volle Brust zeigend, so gewaltig und doch so schön, wie noch keiner dagewesen. Um die Schultern hängt ein Gewand, das dann die beiden weit ausschreitenden Beine umflattert. Auch diese Platte paßt mir an nichts Bekanntes! Die dritte Platte zeigt einen schmächtigen Giganten, der in die Knie gestürzt ist; seine Linke greift schmerzhaft zur rechten Schulter, der rechte Arm ist wie gelähmt. Ehe er ganz von Erde gereinigt, fällt die vierte Platte; ein Gigant stürzt rücklings auf den Felsen; der Blitz hat ihm den Oberschenkel durchbohrt. Ich fühle deine Nähe, Zeus! Fieberhaft umeile ich die vier Platten. Hier, die als dritte gefundene paßt an die erst gefundene; der Schlangenringel des großen Giganten geht deutlich in die Platte mit dem ins Knie gesunkenen Giganten über. Der obere Teil der Platte, wohinein der Gigant seinen fellumwickelten Arm streckt, fehlt; doch sieht man deutlich, er kämpft über den gestürzten hinweg. Sollte er gegen den großen Gott kämpfen? Wahrlich, ja, der linke, vom Gewand umwallte Fuß verschwindet hinter dem knienden Giganten. „Drei passen aneinander!" rufe ich und bin schon bei der vierten. Sie paßt auch: Der blitzgetroffene Gigant fällt vom Gotte abwärts. Ich zittere förmlich am ganzen Leib. Da kommt noch ein Stück. Mit den Nägeln kratze ich die Erde ab - Löwenhaut! Es ist der Arm des riesigen Giganten. Dem gegenüber ein Gewirr von Schuppen und Schlangen - die Ägis (der Schild des Zeus und der Göttin Athene, der von Schlangen umgeben ist)! Es ist Zeus! Ein Werk so groß und herrlich wie irgendeines war der Welt wieder geschenkt, unseren ganzen Arbeiten die Krone aufgesetzt. Tief ergriffen umstanden wir drei glücklichen Menschen den köstlichen Fund, bis ich mich auf den Zeus niedersetzte und in dicken Freudentränen mir Luft machte. Vissza