Wien

Fülszöveg

Wien - das ist auf den ersten Blick die Stadt der Musik und des Theaters, die ehemalige Donaumetropole der Habsburger - ein Mythos. Doch um die seit Jahren grassierende „Viennomanie" von Reisenden aus aller Herren Lander zu verstehen, genügt es nicht, Oper und Lipizzaner als Erklárung heranzuziehen. Wien ist im Aufbruch und eben dabei, die Klischees aufzubrechen. Das „Typische" an Wien freilich darf nicht verleugnet und kann erst begriffen werden, wenn man die turbulente Geschichte dieser Stadt mitdenkt. Schon das römische Vindobona war mit dem schiffbaren Strom eine Drehscheibe zwischen Ost und West. Auch im Mittelalter und in der Barockzeit behielt „Wienne" diese Funktion. Durch die österreichisch-ungarische Monarchie freilich wurde Wien zum Schmelztiegel und Zentrum eines Vielvölkerstaates - ein wirtschaftlicher und kultureller Angelpunkt für Aufschwung und Konflikt. Mit dem Ende der Donaumonarchie und den Nachwirkungen des Ersten Weltkieges geriet Wien in eine Krise, die sich... Tovább

Fülszöveg

Wien - das ist auf den ersten Blick die Stadt der Musik und des Theaters, die ehemalige Donaumetropole der Habsburger - ein Mythos. Doch um die seit Jahren grassierende „Viennomanie" von Reisenden aus aller Herren Lander zu verstehen, genügt es nicht, Oper und Lipizzaner als Erklárung heranzuziehen. Wien ist im Aufbruch und eben dabei, die Klischees aufzubrechen. Das „Typische" an Wien freilich darf nicht verleugnet und kann erst begriffen werden, wenn man die turbulente Geschichte dieser Stadt mitdenkt. Schon das römische Vindobona war mit dem schiffbaren Strom eine Drehscheibe zwischen Ost und West. Auch im Mittelalter und in der Barockzeit behielt „Wienne" diese Funktion. Durch die österreichisch-ungarische Monarchie freilich wurde Wien zum Schmelztiegel und Zentrum eines Vielvölkerstaates - ein wirtschaftlicher und kultureller Angelpunkt für Aufschwung und Konflikt. Mit dem Ende der Donaumonarchie und den Nachwirkungen des Ersten Weltkieges geriet Wien in eine Krise, die sich unterschwellig schon zur Jahrhundertwende gezeigt hatte: der Kampf zwischen Tradition und Moderne. Doch gerade diese prekáre Situation führte in Wien zur Explosion von Kunst und Wissenschaft, ein Umstand, der noch heute Wien als „Weltstadt des Geistes" in Erinnerung ruft. Ob Jugendstil, Kaffeehausliteraten und Namen wie Klimt, Schiele, Freud, Wittgenstein oder Ottó Wagner - Wien strahlt noch heute in den internationalen Raum. Und wenn Kari Kraus den berühmten Spruch tat „Wien bleibt Wien - das ist eine Drohung", so warnte er vor falscher Gemütlichkeit, die sich zwischen Walzer und Heurigem etabliert hatte. In eben dem Spannungsfeld von Genialitat und falschverstandenem Lokalkolorit entfaltet Wien seinen zwiespaltigen Charme, dem dieses Buch kaleidoskopisch in Bild und Text nachzugehen sucht. Vissza