Und immer brennt unser Herz

Fülszöveg

Schriftsteller, Journalisten und Arbeiterkorrespondenten versammelten sich am 19. Október 1928 in den Berliner Sophiensálen, einem traditionellen Lokál der Arbeiterorganisationen, und gründeten den Bund proletarisch-revolutionárer Schriftsteller, die erste sozialistische Schriftstellerorganisation Deutschlands. Siewaren dem Aufruf eines Gründungsausschusses gefolgt, der sich, wie es in der »Roten Fahne« vom 16. Október 1928 hiefí, »an alle mit dem proletarisch-revolutionáren Schrifttum sympathisierenden Schriftsteller und Arbeiterkorrespondenten« gewandt hatte. Hier safien kommunistische Schriftsteller, wie Johannes R. Becher, Kari Grünberg, Egon Erwin Kisch, Berta Lask, Ludwig Renn und andere, deren Namen und Werk bereits über die Grenzen der Weimarer Republik hinausgedrungen waren,neben unbekannten jungen Arbeitern, die ihre ersten literarischen Versuche in Be; triebszeitungen oder in der »Proletarischen Feuilleton-Korrespondenz« veröffentlicht hatten, neben Korrespondenten und... Tovább

Fülszöveg

Schriftsteller, Journalisten und Arbeiterkorrespondenten versammelten sich am 19. Október 1928 in den Berliner Sophiensálen, einem traditionellen Lokál der Arbeiterorganisationen, und gründeten den Bund proletarisch-revolutionárer Schriftsteller, die erste sozialistische Schriftstellerorganisation Deutschlands. Siewaren dem Aufruf eines Gründungsausschusses gefolgt, der sich, wie es in der »Roten Fahne« vom 16. Október 1928 hiefí, »an alle mit dem proletarisch-revolutionáren Schrifttum sympathisierenden Schriftsteller und Arbeiterkorrespondenten« gewandt hatte. Hier safien kommunistische Schriftsteller, wie Johannes R. Becher, Kari Grünberg, Egon Erwin Kisch, Berta Lask, Ludwig Renn und andere, deren Namen und Werk bereits über die Grenzen der Weimarer Republik hinausgedrungen waren,neben unbekannten jungen Arbeitern, die ihre ersten literarischen Versuche in Be; triebszeitungen oder in der »Proletarischen Feuilleton-Korrespondenz« veröffentlicht hatten, neben Korrespondenten und Redakteuren der revolutionáren Arbeiterpresse. Ganz unterschiedlich waren sie in Herkunft und Altér, verschieden waren Stil und Klang ihrer Sprache. Einheitlich aber war ihr Wille, eine Literatur zu schaffen, »die Herz und Hirn der Arbeiterklasse und der breiten werktátigen Massen für die Aufgabe
des Kiassenkampfes« gewinnen, entwickeln und organisieren sollte. Auf der Gründungsversammlung sprach neben Johannes R. Becher, Kari Grünberg u. a. auch Fritz Hampel, der unter dem Pseudonym »Slang« weithin bekannte Journalist und Satiriker der kommunistischen Presse. Er sagte dort: »Was erwartet die Arbeiterpresse vom Bund proletarisch-revolutionárer Schriftsteller? Sie erwartet, daB die ,Erzáhlung aus dem Arbeiterleben' nicht die naturgeschichtliche Beschreibung einer grauen Maus ist, sondern daB sie zu einer dramatischen, bewegten, lebendigen, interessanten Skizze gestaltet wird. Und noch eins: Der Arbeiter, der unter Steuerdruck gesetzt ist, der in Elendswohnungen haust, den Erwerbslosigkeit, Krankheit und hungerndes Altér bedrohen, hat das glückliche Ende, das sogenannte ,Happy-End', viel nötiger als der satte SpieBer . ..« ,, lm vorliegenden Sammelband, der * zum 50. Jahrestag der Gründung des j »Bundes« erscheint, sind Beitráge ' von zwanzig Autoren - Mitgliedern des BPRS - abgedruckt, die mit den j Arbeitern, den Kámpfenden der j zwanziger und dreiBiger Jahre leb- J ten, die bereit und in der Lage waren, mit ihrem künstlerisch gestalteten Wort ebenso wie mit dem Ein- j satz ihrer ganzen Persönlichkeit am historischen Geschehen teilzunehmen. Vissza