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Die Ali torén
Kiirt Binder-Nakajima, geboren 1951 in Wien, studierte Japanologie und Ethnologie und wur-de 1976 Leiter der Abteilung Ostasien des Museums für Völkerkunde in Wien. Mehrere ausgedehnte Reisen führten ihn durch ganz Ja-pan. Mehrere Publikationen, u.a. Ausstel-lungs-Kataloge, und Mitarbeit bei Musikinstru-mente der Völker (Wien 1976) und 4000 Jahre Ostasiatische Kunst (Wien 1978). Seit 1983 lebt er mit seiner japanischen Frau und einer kleinen Tochter bei Osaka und unterrichtet an der Kansai-Universitát.
Japan wird von den Japanern Nippon - Land der Aufgehenden Sonne - genannt. Die mit diesem Namen angedeutete Sonderstellung ist, historisch betrachtet, ohne weiteres berechtigt. Vor 130 Jahren landete der amerikanische Kommodore Perry mit seiner Flotté, den «Schwarzen Schiffen», in Japan. Er erzwang von der japanischen Militárregierung die Öff-nung des bis zu diesem Zeitpunkt nahezu völlig isolierten feudalistischen Inselreiches. Dieser «DornröschenkuB» bewirkte etwas...
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Die Ali torén
Kiirt Binder-Nakajima, geboren 1951 in Wien, studierte Japanologie und Ethnologie und wur-de 1976 Leiter der Abteilung Ostasien des Museums für Völkerkunde in Wien. Mehrere ausgedehnte Reisen führten ihn durch ganz Ja-pan. Mehrere Publikationen, u.a. Ausstel-lungs-Kataloge, und Mitarbeit bei Musikinstru-mente der Völker (Wien 1976) und 4000 Jahre Ostasiatische Kunst (Wien 1978). Seit 1983 lebt er mit seiner japanischen Frau und einer kleinen Tochter bei Osaka und unterrichtet an der Kansai-Universitát.
Japan wird von den Japanern Nippon - Land der Aufgehenden Sonne - genannt. Die mit diesem Namen angedeutete Sonderstellung ist, historisch betrachtet, ohne weiteres berechtigt. Vor 130 Jahren landete der amerikanische Kommodore Perry mit seiner Flotté, den «Schwarzen Schiffen», in Japan. Er erzwang von der japanischen Militárregierung die Öff-nung des bis zu diesem Zeitpunkt nahezu völlig isolierten feudalistischen Inselreiches. Dieser «DornröschenkuB» bewirkte etwas in der Welt-geschichte Einmaliges: eine innerhalb weniger Jahrzehnte völlige Angleichung an den Westen (heute bereits technische Überlegenheit in vie-len Bereichen) unter gleichzeitiger Beibehal-tung des eigenen uralten, wertvollen Kultur-gutes.
Dieser «japanische Weg» ist das eigentlich Fas-zinierende für den Betrachter aus dem Westen. Wir begegnen einer aufregenden Mischung von jahrhundertealter Kultur und Tradition und modernster Technik: Atomkraftwerke neben buddhistischen Tempeln, computergesteuerte Kimonofabriken, Blumengestecke (Ikebana) in U-Bahnstationen, mit Lifts ausgestattete alte Burgen etc.
Der Japan-Band aus der Reihe terra magica bringt sowohl impressionistische als auch infor-mative Bilder aus Nippon: Bekanntes - wie den heiligen Berg Fuji, den riesigen Bronzé-Buddha von Kamakura oder die Japanerin im Kimono-, aber im Westen auch weniger Bekanntes wie das landschaftlich bezaubernde Nordjapan, die bunten japanischen Feste, die Ásthetik im All-tag oder den modernen Japaner. Die Bild- wie auch die dazu parallel laufenden Textkapitel umfassen die Urzeit mit den be-rühmten Hügelgrábern: den «Shinto», die Ur-religion der Japaner, und den Buddhismus mit seinen wichtigsten Tempeln; Reis und Tee -eingebettet im Zeremoniell; Kriegertum und Kriegerphilosophie; die Edozeit (1603-1868) mit den prachtvollen Theaterformen wie Kabu-ki oder Bunraku; die GroBstadte Japans wie Tokyo, Kyoto, Osaka und last, but not least Japaner von heute in Arbeit und Freizeit. Die Autoren verstehen es, ein anregendes, auf-schluBreiches Gesamtbild von Japan gestern und heute zu entwickeln und Sehnsucht zu wek-ken: dieses exotische, ferne Land mit eigenen Augen zu sehen.
Vissza