Fülszöveg
Sechsundvierzig Gedichte
von der Liebe enthält dieser Band,
verhaltene Verse, deren Sinnlichkeit
sich am ehesten dort offenbart,
wo die stummen Zeugen der Leidenschaft
aufgerufen werden:
die Sandale der Geliebten,
der Aschenbecher, der hölzerne Stuhl.
Mit lakonischen Worten
beschreibt der Grieche Jannis Ritsos
die Kraft, die Zweisamkeit zu geben
vermag, die scheue Berührung und die
stürmische Umarmung.
Wie spinnwebfein der Faden ist,
der Liebenden so unzerreißbar scheint,
ist ihm ebenso bewußt wie die
Erfahrung, daß Liebe nicht in der
Abgeschiedenheit gedeiht,
sondern stets auf geheimnisvolle Weise
an das ,,Tun Dritter" geknüpft ist.
Sehnsucht nach Glück und
menschlicher Wärme drückt sich auch
in den Steinzeichnungen aus,
die der Dichter zum Teil schon in den
Jahren erzwungener Einsamkeit schuf.
¦s
Über vierzig Gedichtzyklen, dazu Dramen, Übersetzungen und publizistische Arbeiten verhalfen dem griechischen Dichter Jannis Ritsos, geboren am 1.5. 1909 in...
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Fülszöveg
Sechsundvierzig Gedichte
von der Liebe enthält dieser Band,
verhaltene Verse, deren Sinnlichkeit
sich am ehesten dort offenbart,
wo die stummen Zeugen der Leidenschaft
aufgerufen werden:
die Sandale der Geliebten,
der Aschenbecher, der hölzerne Stuhl.
Mit lakonischen Worten
beschreibt der Grieche Jannis Ritsos
die Kraft, die Zweisamkeit zu geben
vermag, die scheue Berührung und die
stürmische Umarmung.
Wie spinnwebfein der Faden ist,
der Liebenden so unzerreißbar scheint,
ist ihm ebenso bewußt wie die
Erfahrung, daß Liebe nicht in der
Abgeschiedenheit gedeiht,
sondern stets auf geheimnisvolle Weise
an das ,,Tun Dritter" geknüpft ist.
Sehnsucht nach Glück und
menschlicher Wärme drückt sich auch
in den Steinzeichnungen aus,
die der Dichter zum Teil schon in den
Jahren erzwungener Einsamkeit schuf.
¦s
Über vierzig Gedichtzyklen, dazu Dramen, Übersetzungen und publizistische Arbeiten verhalfen dem griechischen Dichter Jannis Ritsos, geboren am 1.5. 1909 in Monemwassia auf dem Peloponnes, zu höchstem Hterarischem Ansehen. Sein Auftreten gegen den Faschismus vergalten reaktionäre Regimes mit zweimaliger Verbannung, die den Autor des ,,Epitaph", der ,,Mondscheinsonate" und der ,,Architektur der Bäume" aber nicht zu brechen vermochte. Jannis Ritsos, dessen Werke in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt und vielfach vertont wurden, erhielt 1978 den Lenin-Friedenspreis. Er lebt in Athen.
13,60 M
Vissza