Jäger im Dschungel

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In der reichen Literatur über Jagd, Wild und Landleben in Indien gebührt diesem Buch ein besonderer Rang. Denn die rund fünfzehn Jahre, die der Verfasser insgesamt in Indien zugebracht und gejagt hat, verteilen sich über eine Spanne von mehr als drei Jahrzehnten. Gutschwager kennt also noch den früheren, schier unermeßlichen Wildreichtum dieses Subkontinents, als auf den Abschuß von Tigern, Panthern und Bären Prämien gezahlt wurden und Maharadschas großangelegte Jagden mit Reitelefanten und Hunderten von Treibern veranstalteten. Er Ist aber nicht weniger gut mit den Verhältnissen heute vertraut, wo durch Seuchen, Verfolgung mit Gift und Einengung des Lebensraumes Immer mehr Wildarten in Ihrer Existenz bedroht werden und Abschußgebühren an die Stelle der Abschußprämien getreten sind. Geblieben ist die Faszination des Dschungels. Ihm ist Gutschwager mit Leib und Seele verfallen. Als ehemaliger Kameramann, der in eigener Regie Kultur- und Tierfilme in Indien produziert und dabei Expeditionen in noch wenig bekannte Gebiete unternommen hat, besitzt er das sichere Auge für die Besonderheiten der Tier- und Pflanzenwelt in der Wildnis. In jeweils eigenen Kapiteln werden anschaulich und fesselnd Tiger, Panther, Ele-
fanten, Gaur, Bären, Sauen, Sam-bar- und Axishirsche, Hyänen, Schakale, Wildhunde und Krokodile geschildert. Knappe Angaben über Erscheinungsbild, Vorkommen, Verhalten, Fortpflanzung und Nahrung leiten über zu jagdlichen Begebenheiten und Möglichkeiten, die am Beispiel eigener und fremder Jagderlebnisse aufschlußreich und spannend besdirieben werden. Vor den Gefahren sträflichen Leichtsinns im Dschungel warnen Berichte über schwere, zumeist tödlich verlaufene Jagdunfälle. Gutschwager zeigt aber auch, wie die indische Landbevölkerung lebt, wie sie die Jagd ausübt und ihre Felder zu schützen sucht. Die dabei unter Zuhilfenahme von Fallen, Palisaden, Gruben, Netzen, Schlingen und Leimruten angewandten Methoden verraten eine vorzügliche Kenntnis des Wildes und seines Verhaltens, eine Kunst, die in ganz besonderem Maße die Fährtensucher beherrschen, auf deren Hilfe der Verfasser nur ungern verzichtet.
Ein zusammenfassendes Kapitel über alle jagdlich nicht näher behandelten Wildarten, ob Muntjak, Hirschziegen-Antilope oder Maushirsch, Wasserbüffel oder Rhinozeros, Löwe, Gepard oder Mungo, beschließt das ungemein anregende, vielseitige und vor allem hochaktuelle Buch.

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