Fülszöveg
Was ist Israel? Es gibt einen dünnen Streifen Land, eingekeilt zwisciien dem Libanon, Jordanien und Ägypten. Es gibt den modernen Staat Israel, ein ständig bedrohtes Gefüge, stets im wechselvolien Spannungsfeld mit seinen Nachbarn. Es gibt einen Gazastreifen und ein Westjordanland, und keine Woche vergeht, in der nicht neue Nachrichten vom beständigen Ringen der Palästinenser mit dem Staat Israel auf den Titelseiten der Weltpresse erscheinen. Selbst im Inneren ist Israel ein Gefüge aus widerstreitenden Perspektiven und Hoffnungen. Israel ist ein Judenstaat, mit Zeloten und Orthodoxen, mit Kibuzzim, Moshawim, aber auch mit Mea Shearim, einem eigenen Stadtteil der Ultraorthodoxen in Jerusalem. Es gibt Aschkenasim und Sephardim, europäische und orientalische Juden. Im Inneren ein explosives soziales Gemisch und nach Außen hin ständig unter Waffen, versucht Israel dem Selbstverständnis gerecht zu werden, das die ersten Einwanderer unter dem Schock der Shoa am Strand von Tel Aviv...
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Fülszöveg
Was ist Israel? Es gibt einen dünnen Streifen Land, eingekeilt zwisciien dem Libanon, Jordanien und Ägypten. Es gibt den modernen Staat Israel, ein ständig bedrohtes Gefüge, stets im wechselvolien Spannungsfeld mit seinen Nachbarn. Es gibt einen Gazastreifen und ein Westjordanland, und keine Woche vergeht, in der nicht neue Nachrichten vom beständigen Ringen der Palästinenser mit dem Staat Israel auf den Titelseiten der Weltpresse erscheinen. Selbst im Inneren ist Israel ein Gefüge aus widerstreitenden Perspektiven und Hoffnungen. Israel ist ein Judenstaat, mit Zeloten und Orthodoxen, mit Kibuzzim, Moshawim, aber auch mit Mea Shearim, einem eigenen Stadtteil der Ultraorthodoxen in Jerusalem. Es gibt Aschkenasim und Sephardim, europäische und orientalische Juden. Im Inneren ein explosives soziales Gemisch und nach Außen hin ständig unter Waffen, versucht Israel dem Selbstverständnis gerecht zu werden, das die ersten Einwanderer unter dem Schock der Shoa am Strand von Tel Aviv formulierten: eine Gemeinschaft und ein zu Hause zu sein für alle Juden.
Andererseits gab es Israel schon immer; es befand sich im Mittelpunkt aller antiken Kulturen. Ob Babylonier, Phönizier, Hethiter oder die alten Ägypter oder schließlich Griechen und Römer, jede Kultur hinterHeß ihre Spuren. Nirgendwo auf der Welt läßt sich so eindrucksvoll Weltgeschichte erfahren wie an den Grabungsstätten von Bet Shean, Jericho oder Jerusalem. Israel war auch immer schon das Land religiöser Sehnsüchte. Es war das Land des Alten Testaments, in dem „Milch und Honig fließen"; war und ist der Ort der Erlösungshoffnungen von Juden und Christen; war und ist eine der heiligsten Pilgerstätten der Muslime, der jüngsten der großen Religionsgemeinschaften des europäischen Kulturraumes. Es war auch das Ziel religiöser Eiferer und Heere unter dem Zeichen des christHchen Kreuzes, aber ebenso Zeuge von deren Niederlage und Untergang. Jeder, der Israel bereist, in den Zeitungen von Israel liest oder über Israel nachdenkt, hat sein eigenes Bild jenes schmalen Streifens in der südöstlichen Ecke des Mittelmeeres. Und Israel wird wohl auch jedem Bild gerecht: Wer den idealen Urlaubsort sucht mit Korallenriff und Sandstrand unter südhcher Sonne, wird in Eilat fündig. Wer pulsierendes Nachdeben liebt, wird sich in Tel Aviv wohlfühlen. Und wer an Geschichte interessiert ist, dem erzählt hier jeder Stein ein Stück Weltgeschichte. Die israelische Fotografin Shai Ginott und der Autor Amotz Asa-El stellen ihr Israel vor als einen Ort der Gegensätze, als einen Ort kultureller, sozialer, aber auch landschaftlicher und architektonischer Widersprüche. Es ist das persönliche Bild eines Landes, das zu Recht als Wiege unserer Kultur gilt.
Die Herausgeberin und Fotografin Shai Ginott kombiniert persönliche Ansichten ihres Heimatlandes mit den Blickwinkeln anderer Fotografen: Luftaufnahmen Duby Tals, die einen Eindruck der Weite des Landes vermitteln, wechseln sich ab mit faszinierenden Synagogen- und Landschaftsfotos Neil Folbergs, glitzernden Unterwasseraufnahmen Itamar Grinbergs und Arbeiten Garo Nalbandians, der die prunkvollen Zeremonien der Christen, Muslime und Juden fotografisch begleitet. Shai Ginott arbeitet seit 15 Jahren als Berufsfotografin. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Landschaft, Natur und Kunstfotografie. Viele ihrer Arbeiten wurden sowohl in Israel als auch im Ausland veröffentlicht. Zu ihren Büchern gehören die Bestseller Echoes of a Landscape (Gewinner der Goldmedaille bei der Internationalen Buchmesse in Jerusalem 1993), A Palace in Heart: ferusalem und Israel, das Heilige Land. Shai Ginott lebt zusammen mit ihrer Familie in einem Vorort von Tel Aviv.
Amotz Asa-El, Mitherausgeber der ferusalem Post, war zuvor Redakteur des Telegraph financial daily und Israelkorrespondent für die San Francisco Chronicle. Er hat an der New Yorker Columbia Universität Journalistik und an der hebräischen Jerusalem Universität Geschichte studiert. Zusammen mit seiner Familie lebt Amotz Asa-El in Jerusalem. In diesem Band berichtet er über Land und Leute. Herausgekommen ist eine Hommage an ein Land, das weit über seine Grenzen hinaus die Herzen von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt erreicht.
Vissza