Előszó
Deutschland — Stádte und Landschaften
Ihr glücklichen Augen, was je ihr gesehn, es sei, wie es wolle, es war doch so schön.
J. W. v. Goethe
» es war doch so schön.« Schön — was ist schön? Mit...
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Előszó
Deutschland — Stádte und Landschaften
Ihr glücklichen Augen, was je ihr gesehn, es sei, wie es wolle, es war doch so schön.
J. W. v. Goethe
» es war doch so schön.« Schön — was ist schön? Mit der Schönheit verhalt es sich wie mit dem Glück, kaum ein Begriff ist subjek-tiver zu deuten. Schicken Sie zehn Men-schen das Rheintal hinunter, und Sie wer-den zehn verschiedene Schilderungen des-sen erhalten, was der einzelne auf seiner Fahrt als schön empfunden hat.
Einer wird die Majestát des deutschen Schicksalsstroms preisen, der andere die ro-mantischen Burgen hoch über den Ufern, Zeugen vergangener, nicht immer ruhmrei-cher Tage. Was für den dritten die Fach-werkidylle versteckter Dörfer, ist für den nachsten die Hochhausmajestat der groften Stadte. Schönheit — das ist die braungol-dene Füllé der Weinberge, aber das kann auch der glutrote Schein von Hochöfen am Nachthimmel, das Glitzern tausender Lich-ter am Röhrengewirr chemischer Grofí-anlagen sein.
Das Ruhrgebiet — auch das ist ein Stück Deutschland — schönes Deutschland. Al-lerdings, die Auswahl dessen, was schön und typisch für dieses Land ist, wird immer subjektiv bleiben. »In der Beschrankung zeigt sich der Meister«. Beschrankung, das heifit hier in diesem Buch nicht nur Auswahl ohne Schmalerung der Substanz, sondern auch bewufite Beschrankung auf den Teil Deutschlands, der heute den Namen Bun-desrepublik tragt. Selbstverstandlich liegt jenseits der Grenze im Osten auch Deutschland. Zwei Kapitel dieses Buches dokumen-tieren das deutlicher als Worte: der in zwei
Hálften zerschnittene Harz und das geteilte Berlin, die von einer Mauer gespaltene ehe-malige Hauptstadt des deutschen Reiches.
Deutschland — auch ein Begriff, den jeder subjektiv mit einem anderen Inhalt füllt. Heinrich Heine hat, als er »Deutschland — ein Wintermárchen« schrieb, darunter si-cher etwas anderes verstanden als Bismarck, der 1871 für 74 kurze Jahre einen deutschen Nationalstaat ins Leben rief. Das Deutschland des Hoffmann von Fallersleben, der 1841 auf Helgoland das »Deutschlandlied« verfafite, war ein anderes als das Konrád Adenauers, des ersten Kanzlers der Bundes-republik.
Deutschland — das ist laut Brockhaus anno 1886 »das Centralland Europas, früher im weiteren Sinne das zusammenhangende Ge-biet deutschen Elements und deutscher Sprache« und laut Lexikon von heute »jener schwer definierbare geographische Raum in der Mitte Europas, begrenzt von den Alpen im Süden und der Nord- und Ostsee im Norden, doch ohne natürliche Abgrenzung nach Westen und Osten, und daher seit al-ters her ein Durchgangsraum.«
»Vom Fels zum Meer« erstreckt sich das deutsche Land, das wir wie auf einer Treppe von der Küste bis hinauf zur Zugspitze durchwandern. Eine Wanderung, bei der die Vielgestaltigkeit dieses Landes sichtbar wird, in seinen Talern und Höhen, in den Strömen und Seen, den Dörfern und Stad-ten, in der Kunst und Kultur, den Baudenk-malern von einst und jetzt.
Vissza