Előszó
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Einleitung
Es gibt weit mehr als ein Dutzend Orte mit dem Namen Berlin. Unter ihnen istabernurein Berlin, das weltweit bekannt ist. Viele Menschen auch außerhalb Europas haben von dieser Stadt gehört, viele Deutsche und Ausländer haben sie persönlich kennengelernt oder haben vor, Berlin zu besuchen. Jedes Jahr zählt die Stadt weitaus mehr Gäste, als sie Einwohner hat. Ohne zu übertreiben, kann man sagen, daß Berlin zu den interessantesten Städten der Welt gehört.
Wer nach Berlin kommt - und die Stadt freut sich über jeden Besucher -, erfährt dieses Gemeinwesen auf seine persönliche Weise. Mit Berlin verbinden sich unterschiedliche Gedanken und Vorstellungen.
Ältere denken noch an die Reichshauptstadt, die vor allem kulturell Weltgeltung erlangte, bevor die Nationalsozialisten sie 1933 zur Zentrale ihrer Herrschaft machten. Von hier aus begann Hitler den Zweiten Weltkrieg. Am Ende war die Stadt eine Trümmerlandschaft. Europa, Deutschland und Berlin wurden geteilt.
Gleichzeitig wurde die Stadt zu einem Beispiel für den demokratischen Neuanfang und die Behauptung gegenüber der sowjetischen Politik. Der Mauerbau 1961 zeigte, daß die DDR die Menschen nur gewaltsam halten konnte. Zehn Jahre später, 1971, machte Berlin ganz andere Schlagzeilen: Es war zu einem Testfall der Entspannungspolitik geworden. Seither beruhigt das Viermächte-Abkommen die Lage in der Mitte Europas.
In den siebziger Jahren konnte sich die Stadt stärker auf das innere Geschehen konzentrieren. Fragen der Wirtschaft, des Bauens und Wohnens oder des Zusammenlebens mit Ausländern fanden vermehrte Aufmerksamkeit.
Auch heule ist Berlin nicht ohne Probleme. In den letzten Jahren kam es zu einem Mangel an preiswerten Wohnungen. Die Arbeitslosenzahlen sind erheblich. Die Umwelt-und Verkehrspolitik steht im Mittelpunkt gewachsenen Interesses. Aus Ost und West ziehen verstärkt Menschen nach Berlin. Die Stadt steht vor besonderen sozialen und ökologischen Herausforderungen auf ihrem Weg in die neunziger Jahre, der letzten Dekade vor der Jahrhundertwende.
Die Teilung bleibt eine Bürde. Berlin hat die „Insellage" aber nie nur als Entschuldigung, sondern auch als eine Herausforderung und Chance verstanden. Es hat daraus die Kraft bezogen, Anstöße zu geben und Trends zu
setzen. Dies geschah und geschieht im Interesse der eigenen Existenz. Es geht aber um mehr; denn ohne die moderne Metropole Berlin wären die beiden Staaten in Deutschland wahrscheinlich noch viel mehr voneinander getrennt. Die Teilung wäre tiefer, die Bindungen zwischen hüben und drüben schwächer. So aber erfüllt die Stadt eine übergreifende Aufgabe.
Freilich macht es Berlin dem Besucher nicht leicht, „alles" und dazu noch alles in seinen Zusammenhängen kennenzulernen und zu verstehen. Die Broschüre kann nur einen ersten, unvollständigen „Überblick" vermitteln. Sie will Anregungen geben für den, der selbst sehen will, und Erinnerung wecken für den, der selbst gesehen hat, Fakten liefern für den, der sich ein eigenes Urteil bilden will, und Hintergründe erhellen für den, der in die Besonderheiten dieser Stadt etwas eindringen möchte.
Fortgelassen sind praktische Hinweise und Anschriften. Sie finden sich in unserer Broschüre „Berlin für junge Leute", die auch den Älteren nützlich sein kann. Über Kritik und Anregungen würden wir uns freuen. Mitteilungen bitten wir zu richten an das Informationszentrum Berlin, Hardenbergstr. 20, D-1000 Berlin 12.
Dem Statistischen Landesamt Berlin danken wir für die Hilfe.
Ernst Luuk
Redaktionsschluß: 20. Februar 1989
Vissza