Fülszöveg
Die Entwicklung unserer Welt in den vergangenen drei Jahrzehnten war atemberaubend: sie hat auch die kühnsten Zukunftsvisionen der ersten Dekaden dieses Jahrhunderts bewahrheitet — und überholt. Die Entwicklung unserer Welt in den kommenden dreißig Jahren wird womöglich noch atemberaubender sein, ja sie wird Verstand und Begriffsvermögen des „entwickelten" Durchschnittsweltbürgers der Zukunft übersteigen: Schon wir Heutigen wissen nicht mehr, was in dieser schrecklichen, faszinierenden Gegenwart wirklich geschieht, was sich für die Zukunft vorbereitet. Diese so rasend auf uns zukommende, so unbegreifbare Zukunft wird nicht mehr von Zukunftsromanautoren beschrieben, sondern von Wissenschaftlern: denn die Zukunftsforschung ist zu einem anerkannten Zweig der Wissenschaft geworden.
Hier liegt erstmals der zusammenfassende Bericht eines Forschungsteams vor, das mit den Methoden der Wissenschaft alle Bereiche des Seins und Zeitgeschehens analysierte, um zu gültigen,...
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Fülszöveg
Die Entwicklung unserer Welt in den vergangenen drei Jahrzehnten war atemberaubend: sie hat auch die kühnsten Zukunftsvisionen der ersten Dekaden dieses Jahrhunderts bewahrheitet — und überholt. Die Entwicklung unserer Welt in den kommenden dreißig Jahren wird womöglich noch atemberaubender sein, ja sie wird Verstand und Begriffsvermögen des „entwickelten" Durchschnittsweltbürgers der Zukunft übersteigen: Schon wir Heutigen wissen nicht mehr, was in dieser schrecklichen, faszinierenden Gegenwart wirklich geschieht, was sich für die Zukunft vorbereitet. Diese so rasend auf uns zukommende, so unbegreifbare Zukunft wird nicht mehr von Zukunftsromanautoren beschrieben, sondern von Wissenschaftlern: denn die Zukunftsforschung ist zu einem anerkannten Zweig der Wissenschaft geworden.
Hier liegt erstmals der zusammenfassende Bericht eines Forschungsteams vor, das mit den Methoden der Wissenschaft alle Bereiche des Seins und Zeitgeschehens analysierte, um zu gültigen, „überraschungsfreien" Zukunftsprognosen mit Mindestwahrscheinlichkeitsgrad zu gelangen. Die Verfasser dieser Voraussagen der Wissenschaft bis zum Jahre 2000 sind keine Wahrsager: sie bleiben auf dem Boden der Wahrheit; sie sind keine romantischen Phantasten: denn ihre Prognosen sind nicht Auswüchse ihrer Phantasie, sondern Ergebnis und Definition statistischer Zahlen, demoskopischer und soziologischer Entwicklungskurven und letzter beziehungsweise voraussehbarer naturwissenschaftlicher Erkenntnisse. Folglich sehen sie es auch nicht als ihre Aufgabe an, die Zukunft zu „prophezeien", sondern alternative Zukunftsformen zu entwerfen, an denen alle Staatsmänner und direkti-ven Instanzen der Gegenwart schon jetzt ihre Entscheidungen auf deren zeitliche Reichweite und Weiterwirksamkeit prüfen und entsprechend orientieren können. Die Welt von morgen, der schon heute die Planer, Staatsmänner und Decision-makers ihr Augenmerk zuwenden müssen, wird eine zwei-
(Fortsetzung auf der hinteren Klappe)
geteilte sein. Die beiden großen Machtblöcke verfügen wahrscheinlich über eine Weltraumstreitmacht, eine wirksame Luftraumverteidigung und über sehr flexible, verläßliche und extrem leistungsfähige Nachschubsysteme. Die Technologie hat längst die Massenherstellung von Atomraketen und die Erzeugung von Klimaveränderern, Erdverbrennern und Laserwaffen möglich gemacht. Der Computer hat den Alltag erobert. Die Denkroboter des Jahres 2000 speichern millionenmal mehr als die heutigen: das Gesamtwissen der Erde hat Platz auf einigen Kilogramm dünnster Metallfolie. Der Staat weiß über den einzelnen mehr und Verläßlicheres als dessen engste Verwandten. Datenverarbeitungsanlagen und automatisierte Produktion ermöglichen die billigste Herstellung von Einzelgegenständen auf Bestellung. Die Medizin hebt die Lebenserwartung auf 100 bis 150 Jahre, sie hat die fast vollkommene Kontrolle über die Vererbungsvorgänge, und sie kann auf chemischem Weg Intelligenz und Charakter des Menschen beeinflussen. 80 bis 90 Prozent der „entwickelten" Welt wird in Städten leben, riesenhaften „Megalopolen" mit bis zu 50 Millionen Einwohnern
Die globalen Szenarien, die Herman Kahn und Anthony Wiener vom amerikanischen Hudson-Institut zusammen mit ihren zahlreichen Mitarbeitern entworfen haben, wirken wie raffiniert konstruierte, auf höchsten Spannungseffekt spekulierende Zukunftsvisionen — und sind doch nüchterne, verläßliche Leitbilder für die realistischen Erdenker und Bauer unserer Gegenwart und unmittelbaren Zukunft. Sie sollen der Menschheit helfen, sich selbst ihre Zukunft zu wählen.
Vissza