Fülszöveg
Was erwartet der Leser von einem Autor, der ein Mann der Kirche ist, ja sogar Patriarch und Kardinal? Dafi er die Lehre der Kirche in erhobener Sprache darlegt, zu guten Werken aufruft und mit gehobenem Zeige-finger vor der bősen Welt warnt? Da wird er in diesem Buch gründlich ent-táuscht.
»Bischöfe sind so verschieden wie Bücher. Einige, Adlern gleich, schwin-gen sich mit Hirtenbriefen von ho-hem Niveau durch die Lüfte. Andere sind wie Nachtigallen, die auf wun-derbare Weise das Lob des Herrn singen. Wieder andere gleichen ar-men Zaunkönigen, die auf dem áufiersten Z weig der Kirche piepsend zu unerschöpflichen Themen kárg-liche Gedanken von sich geben. Ich gehöre zu den letzten.«
So stellt sich der Mann vor, der die kuriose Idee hatte, im »Messaggero di S. Antonio« (Sendbote des hl. Antonius) Briefe an alle Welt, an Dante und Goethe, an Penelope und die Kleine Therese und sogar an Pinocchio zu schreiben.
Mit jedem seiner Adressaten unter-hált er sich über ein bestimmtes...
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Fülszöveg
Was erwartet der Leser von einem Autor, der ein Mann der Kirche ist, ja sogar Patriarch und Kardinal? Dafi er die Lehre der Kirche in erhobener Sprache darlegt, zu guten Werken aufruft und mit gehobenem Zeige-finger vor der bősen Welt warnt? Da wird er in diesem Buch gründlich ent-táuscht.
»Bischöfe sind so verschieden wie Bücher. Einige, Adlern gleich, schwin-gen sich mit Hirtenbriefen von ho-hem Niveau durch die Lüfte. Andere sind wie Nachtigallen, die auf wun-derbare Weise das Lob des Herrn singen. Wieder andere gleichen ar-men Zaunkönigen, die auf dem áufiersten Z weig der Kirche piepsend zu unerschöpflichen Themen kárg-liche Gedanken von sich geben. Ich gehöre zu den letzten.«
So stellt sich der Mann vor, der die kuriose Idee hatte, im »Messaggero di S. Antonio« (Sendbote des hl. Antonius) Briefe an alle Welt, an Dante und Goethe, an Penelope und die Kleine Therese und sogar an Pinocchio zu schreiben.
Mit jedem seiner Adressaten unter-hált er sich über ein bestimmtes The-ma, über Glauben und Erziehung,
Heiligkeit und Bildung, über den Tourismus und alles mögliche. Im-mer aus der Sicht von heute, immer geht es um die Problematik unserer Zeit. Er bringt die Lehre der Kirche, er kann auch deutlich seine Meinung sagen, aber er macht das auf eine ganz originelle Weise. Humorvoll, an-schaulich, mit Anekdoten aus aller Welt, manchmal weifi er mit ganz lustigen Witzen zu argumentieren und zu überzeugen. Man staunt über die umfassende Bildung, vielleicht aber noch mehr über die Schlichtheit und Menschlichkeit dieses Mannes, der ein Mann aus dem Volk geblieben ist und sich dem Volk zugehörig fühlt.
In diesem B uch spricht keiner, der auf einem hohen Thron sitzt, sondern einer, von dem man spürt, dafi er zu uns gehört, und den wir gern als Gespráchspartner annehmen.
Ich mufi bekennen, dafi mir seit Jah-ren kein so anziehendes lebendiges und nützliches Buch in die Hánde gefallen ist. Es ist ein Buch, in dem der lebendig bleibt und weiter zu uns spricht, dem es gelungen ist, in weni-gen Tagén die Sympathie der Welt zu gewinnen: Papst Johannes Paul I.
Igino Giordani (aus dem Vorwort der italienischen
Ausgabe)
Vissza