Fülszöveg
„Ich wüfdc doch nach Jena gchn . . .": Dieses oft zitierte Wort aus dem Poem „Hanne Nute" des Dichters und einstigen Jenaer Studenten Fritz Reuter (1832) gab den Titel für die vorliegende Geschichte der Friedrich-Schil-ler-Universität. Sie ist ein Teil Stadt-geschichtc Jenas von den Anfängen der Universität im 16. Jh. bis auf unsere Tage - ein Buch über den Lebensrhythmus dieser „Hohen Schulc", zugleich auch über bedeutende Traditionen der Kultur- und Gcistesgcschichtc des deutschen Volkes. Der Autor - Kustos und Professor an der „Alma mater Jcnensis" - faßt die Ergebnisse langjähriger Forschungen kritisch abwägend zu einer farbigen Gesamtschau zusammen und ist der Auffassung, es dürfe nie vergessen werden, daß Klio, die strenge Schutzpatronin der Geschichtswissenschaft, auch eine Muse ist.
Angeregt durch Denkmale und Monumente, historische Bildet sowie alte, in Museen, Bibliotheken und Archiven aufgespürte, 2. T. unbekannte oder vergessene Dokumente sind Verfasser und...
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Fülszöveg
„Ich wüfdc doch nach Jena gchn . . .": Dieses oft zitierte Wort aus dem Poem „Hanne Nute" des Dichters und einstigen Jenaer Studenten Fritz Reuter (1832) gab den Titel für die vorliegende Geschichte der Friedrich-Schil-ler-Universität. Sie ist ein Teil Stadt-geschichtc Jenas von den Anfängen der Universität im 16. Jh. bis auf unsere Tage - ein Buch über den Lebensrhythmus dieser „Hohen Schulc", zugleich auch über bedeutende Traditionen der Kultur- und Gcistesgcschichtc des deutschen Volkes. Der Autor - Kustos und Professor an der „Alma mater Jcnensis" - faßt die Ergebnisse langjähriger Forschungen kritisch abwägend zu einer farbigen Gesamtschau zusammen und ist der Auffassung, es dürfe nie vergessen werden, daß Klio, die strenge Schutzpatronin der Geschichtswissenschaft, auch eine Muse ist.
Angeregt durch Denkmale und Monumente, historische Bildet sowie alte, in Museen, Bibliotheken und Archiven aufgespürte, 2. T. unbekannte oder vergessene Dokumente sind Verfasser und Bildautoren in den verschiedensten Jahreszeiten gemeinsam auf Entdek-kungsrciscn in die alte und junge Universitätsstadt gegangen. Sie waren bestrebt, Wort und Bild genau aufeinander abzustimmen. So ist das Erbe der Universität, das durch seine kulturhistorischen Zeugen noch immer unmittelbar und täglich auf die Menschen unserer Zeit wirkt, in seiner Dialektik von Geschichtlichkeit und Aktualität zur Erlebniscinhcit geformt worden.
„Unser mcnschlichcs Jahrhundert herbey zu führen haben sich -ohne es zu wissen oder zu erzielen -alle vorhergehenden Zeitalter angestrengt. Unser sind alle Schätze, welche Fleiß und Genie, Vernunft und Erfahrung im langen Alter der Welt endlich helmgebracht haben. Aus der Geschichte erst werden Sie lernen, einen Werth auf die Güter legen, denen Gewohnheit und unangefochtener Besitz so gern unsre Dankbarkeit rauben: kostbare theure Güter, an denen das Blut der Besten und Edelsten klebt, die durch die schwere Arbeit so vieler Generationen haben errungen werden müssen! Und welcher unter Ihnen, bey dem sich ein heller Geist mit einem empfindenden Herzen gattet, könnte dieser hohen Verpflichtung eingedenk seyn, ohne daß sich ein stiller Wunsch in ihm regte, an das kommende Geschlecht die Schuld zu entrichten, die er dem vergangenen nicht mehr abtragen kann?"
(Aus det Jenaer Antrittsvorlesung „Was heilk und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte?" von Friedrich Schiller als Professor der Philosophie, Jena, Mai 1789)
Vissza