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Ich Michelangelo

Briefe, Dichtungen und Gespräche in einer Auswahl

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Berlin
Kiadó: Henschelverlag
Kiadás helye: Berlin
Kiadás éve:
Kötés típusa: Vászon
Oldalszám: 330 oldal
Sorozatcím:
Kötetszám:
Nyelv: Német  
Méret: 24 cm x 17 cm
ISBN:
Megjegyzés: Fekete-fehér fotókkal, reprodukciókkal.
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Briefe
Dichtungen und Gespräche in einer Auswahl Herausgegeben von Fritz Erpel im Henschelverlag Berlin 1975
Michelangelo:
ich war niemals Maler oder Bildhauer wie einer, der ein Geschäft daraus macht. Davor habe ich mich stets gehütet, meinem Vater und meinen Brüdern zur Ehre, wenngleich ich drei Päpsten gedient habe, denn das war ein Muß.
Eugene Delacroix: Michelangelo
Die Werke Michelangelos vermitteln unbestreitbar die reinste und erhabenste Empfindung, die man durch Kunst erfahren kann. Es scheint, als habe er nie an etwas anderes gedacht, als sich selbst zu erfreuen; um den Betrachter und seinen Geschmack bekümmert er sich gar nicht. Er übertreibt, er erfindet, nicht um zu blenden oder zu bezaubern, sondern um die Einbildungskraft zu beherrschen, um Genuß zu erzwingen, indem er dem Geist drohende und überwältigende Bilder vorführt. Man darf sich nicht wundern über die Verachtung, die mittelmäßige Künstler für dieses wilde Genie aufbringen. Sie müssen diesen furchtbaren... Tovább

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Briefe
Dichtungen und Gespräche in einer Auswahl Herausgegeben von Fritz Erpel im Henschelverlag Berlin 1975
Michelangelo:
ich war niemals Maler oder Bildhauer wie einer, der ein Geschäft daraus macht. Davor habe ich mich stets gehütet, meinem Vater und meinen Brüdern zur Ehre, wenngleich ich drei Päpsten gedient habe, denn das war ein Muß.
Eugene Delacroix: Michelangelo
Die Werke Michelangelos vermitteln unbestreitbar die reinste und erhabenste Empfindung, die man durch Kunst erfahren kann. Es scheint, als habe er nie an etwas anderes gedacht, als sich selbst zu erfreuen; um den Betrachter und seinen Geschmack bekümmert er sich gar nicht. Er übertreibt, er erfindet, nicht um zu blenden oder zu bezaubern, sondern um die Einbildungskraft zu beherrschen, um Genuß zu erzwingen, indem er dem Geist drohende und überwältigende Bilder vorführt. Man darf sich nicht wundern über die Verachtung, die mittelmäßige Künstler für dieses wilde Genie aufbringen. Sie müssen diesen furchtbaren Stil hassen, der sie wider Willen unterjocht. Allerdings, sie haben leichtes Spiel, wenn sie ihm seinen Mangel an Exaktheit und die Übertreibungen vorwerfen, zu denen ihn das unwiderstehliche Bedürfnis hinreißt, in allem das auszudrücken, was es an Äußerstem und Gewaltigstem gibt.
All jene nur dem Auge schmeichelnden Gesuchtheiten, mit denen gewisse Maler Triumphe feiern und die ihren Erfolg bei der Mehrheit der Beschauer ausmachen - Michelange-
Michelangelo:
Malerei und Bildhauerei, Arbeiten und Treuehalten haben mich ruiniert, und ständig wird aus Schlechtem noch Schlechteres. Besser für mich wäre gewesen, ich hätte in meiner Jugend Schwefelhölzer zu machen gelernt.
lo glaubt, ihrer entraten zu können; und zweifellos war es auch nur ihm allein gegeben, mit der Darstellung menschlicher Formen, die er durch die Kraft seines Stils über alle Grenzen des Möglichen hinaus übertrieb, zur Bewunderung hinzureißen. Und es war bei ihm nicht wie bei anderen großen Künstlern ein langsames Voranschreiten, das seine Manier zu dieser Gewalt und Überfülle führte; von seinen ersten Arbeiten an ist die übersteigerte Kraft ein Grundzug seiner Begabung.
Was die Kardinäle und die großen Herren angeht, die es übernommen hatten, ihm seine Arbeiten in Auftrag zu geben, so machte er sich keinerlei Skrupel daraus, ihnen die Stirn zu bieten. Darin verleugnete sich die Unabhängigkeit seines Charakters niemals. Als er lebhaft mit den Arbeiten an Sankt Peter beschäftigt war, kam man, ihm zu sagen, daß Paul IV. ihn veranlassen wolle, sein Jüngstes Gericht wegen einiger Nacktheiten zu korrigieren. Der erzürnte Greis gab die scharfe Antwort: »Sagt dem Papst, das, was ihn beleidigt, ist nur eine Kleinigkeit, die man leicht in Ordnung bringen kann: möge er die Welt ändern, dann wird man die Gemälde ändern.« Ein so edler Stolz vereinte sich bei ihm mit dem zartesten und liebevollsten Herzen.
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Michelangelo Buonarotti

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