Fülszöveg
m
»Sollen Kinder denn nicht brav sein?«
fragte Fräulein Sund. »Na ja, viel eicht sollen sie es ja sein. Aber sie sollen nicht dazu verführt werden. Und wenn ich nicht Hugo
hieße, dann würde man deswegen doch nicht leichter mit mir fertig werden, kann ich nur sagen.«
IMama und Josefine waren unterwegs zur Schule. Die Jüngsten sollten heute eingeschult werden. Es war ein schöner Tag, die Grillen zirpten im Gras, und der Wind rauschte in den Baumkronen. Josefine hatte eine Rosette im Haar und neue Schuhe an den Füßen, rote - ganz blanke. Ab und zu mußte sie nachfühlen, ob die Rosette auch noch an ihrem Platze saß und nicht durch den Wind verrutscht war.
Die Straße war staubig, und Josefine mußte ständig auf die Schuhe achten, damit sie nicht auch staubig wurden. Als sie sich der Schule näherten, trafen sie viele Mütter mit ihren Kindern, die aus verschiedenen Richtungen kamen. Sie machten alle etwas feierliche Gesichter. Alle hatten dasselbe Ziel: die Schule.
Fast alle...
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»Sollen Kinder denn nicht brav sein?«
fragte Fräulein Sund. »Na ja, viel eicht sollen sie es ja sein. Aber sie sollen nicht dazu verführt werden. Und wenn ich nicht Hugo
hieße, dann würde man deswegen doch nicht leichter mit mir fertig werden, kann ich nur sagen.«
IMama und Josefine waren unterwegs zur Schule. Die Jüngsten sollten heute eingeschult werden. Es war ein schöner Tag, die Grillen zirpten im Gras, und der Wind rauschte in den Baumkronen. Josefine hatte eine Rosette im Haar und neue Schuhe an den Füßen, rote - ganz blanke. Ab und zu mußte sie nachfühlen, ob die Rosette auch noch an ihrem Platze saß und nicht durch den Wind verrutscht war.
Die Straße war staubig, und Josefine mußte ständig auf die Schuhe achten, damit sie nicht auch staubig wurden. Als sie sich der Schule näherten, trafen sie viele Mütter mit ihren Kindern, die aus verschiedenen Richtungen kamen. Sie machten alle etwas feierliche Gesichter. Alle hatten dasselbe Ziel: die Schule.
Fast alle grüßten Mama. Sie kannten sie, weil sie mit Papa verheiratet war, und der war Pfarrer in der Gemeinde. Dann machte Josefine einen Knicks, und die fremden Mütter gaben ihren Kindern einen kleinen Puff, sie sollten ebenfalls vor Mama einen Knicks oder einen Diener machen. Die Kinder waren heute sehr artig.
Manche von den Kindern hatte Josefine früher schon gesehen, sie kannte aber keines näher. Viele hatten sie aufgezogen, hatten gesagt, sie sei altmodisch. Jetzt war aber nichts davon zu hören. Alle gingen schweigend neben ihren Müttern her. Die Mütter unterhielten sich miteinander, die Kinder sagten jedoch kein Wort. Obwohl sie einander kannten und Tag für Tag im Ort zusammen spielten, taten
Vissza