Előszó
Die Hochhäuser, imposanter,
moderner, enger als in Man-
hattan. Dann die kleinen
Dörfer auf den Inseln mit
ihren Tempeln, die frisch re-
novierten Ahnenhallen in
den New Territories. Hier die
gestylten, fast uniform ge-
kleideten Sekretärinnen in
der U-Bahn. Daheim die
Mütter, Reis und Gemüse ko-
chend, die Väter, mit aufge-
krempelten Hosenbeinen und
im Unterhemd vor dem Fern-
seher hockend. Das ländliche
China live - in der 30-Qua-
dratmeter-Wohnung im 27.
Stock! In Central schieben
Workaholics an leuchtenden
Monitoren irrationale Geld-
mengen um den Globus. Und
gleich um die Ecke verneigen
sich im Tempel alte Mütter-
chen mit Räucherstäbchen
vor Steinen, die den Erdgott
symbolisieren.
Hongkong lebt - auch vom
Widerspruch zwischen Tradition und
Moderne, zwischen Arm und Reich,
zwischen Ost und West. Hongkong lebt
durch seine Menschen, durch die alten
Kolonialherren genauso wie durch die
jungen chinesischen Dynamiker mit
ausländischem Universitätsabschluß,
die kommunistischen Bürokraten, die
Familienpatriarchen in den Unterneh-
men, die lebenslustigen Marktfrauen,
die philippinischen Hausmädchen, die
japanischen Banker und die deutschen
Bierimporteure.
Nicht Steinmonumente ketten einen an
diese Stadt, sondern das Knirschen der
Widersprüche, die Reibungselektrizität,
die auch der Besucher wahrnimmt,
wenn er aufnahmebereit durch die
Straßen läuft.
Glas und Beton: im Zentrum der
wirtschaftlichen Macht
Grün und Meer: der Blick
nach Süden
Der Autor
Franz-Josef Krücker
studierte Englisch,
Sozialwissensehaften
und Pädagogik. Sein
Spezialthema Asien
beschäftigt ihn seit vie-
len Jahren als freiberufli-
chen Autor, Übersetzer
und Lektor. Die letzten
drei Jahre lebte er in
Hongkong und
ist nun nach Frankfurt
zurückgekehrt
Vissza