Der Antisen^itismus ist nicht von ungefähr entstanden und es hat seine Ursachen, dal er die SLTiiberdauerte. Hellmut Andics wil diese Ursadien nicht werten, sondern aufzeigen. Er stellt daher in diesem Buch zwei große Gruppen von Ereignissen dar: wesentliche Stationen der jüdischen Geschichte, die zum Antisemitismus führten, und wesentliche Stationen in der Geschichte des Antisemitismus, die die Entwicklung des Judentums beeinflußten. Wieso sind die Juden als Nation und Rasse durch Jahrtausende erhalten geblieben — ohne Land, ohne Staat? Antwort auf diese Frage gibt die Religion, der Monotheismus des Judentums als dessen unvergleichbare historische, kulturelle und philosophische Leistung, zugleich aber auch als die Wurzel seiner Leidensgeschichte. Ein Volk, das sich als das auserwählte Gottes betrachtet, sieht sich seit seinem Eintritt in die Geschichte einem einzigartigen Phänomen gegenüber: dem Judenhaß. Dieses Buch wurde niemandem zuliebe und niemandem zuleide geschrieben. Nach...
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Der Antisen^itismus ist nicht von ungefähr entstanden und es hat seine Ursachen, dal er die SLTiiberdauerte. Hellmut Andics wil diese Ursadien nicht werten, sondern aufzeigen. Er stellt daher in diesem Buch zwei große Gruppen von Ereignissen dar: wesentliche Stationen der jüdischen Geschichte, die zum Antisemitismus führten, und wesentliche Stationen in der Geschichte des Antisemitismus, die die Entwicklung des Judentums beeinflußten. Wieso sind die Juden als Nation und Rasse durch Jahrtausende erhalten geblieben — ohne Land, ohne Staat? Antwort auf diese Frage gibt die Religion, der Monotheismus des Judentums als dessen unvergleichbare historische, kulturelle und philosophische Leistung, zugleich aber auch als die Wurzel seiner Leidensgeschichte. Ein Volk, das sich als das auserwählte Gottes betrachtet, sieht sich seit seinem Eintritt in die Geschichte einem einzigartigen Phänomen gegenüber: dem Judenhaß. Dieses Buch wurde niemandem zuliebe und niemandem zuleide geschrieben. Nach dem Abgang Hitlers aus der Weltgeschichte war vielfach die Meinung zu hören, daß man dem Antisemitismus nun nicht mehr mit historischer Objektivität entgegentreten dürfe. Schon die nüchterne Darstellung der Fakten geriet in den Verdacht, eine Pardonierung zu sein. Wer die Judenfeindschaft nicht ungeprüft als Ungeist verdammte, sondern nach Erklärungen suchte, kam sehr schnell in den Geruch, selbst Antisemit zu sein. Daß aber das Festhalten an Tabus nicht die wünschenswerten Resultate zeitigte, beweist das Wiedererwachen des Antisemitismus schon wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Dieses Buch hat deshalb nur eine einzige Tendenz: Darstellung eines Sachverhaltes.
VERLAG FRITZ MOLDEN
HELLMUT ANDICS
Jahrgang 1922, seit 1946 Journalist: Lokal- und Gerichtsreporter, Kolumnist, leitender Redakteur großer österreichischer Tageszeitungen, Mitarbeiter bedeutender deutscher und Schweizer Blätter. Heute ist Andics prominenter Vertreter der großen literarischen Reportage historischer und zeitgeschichtlicher Thematik, ein erfolgreicher Buch-, Fernseh- und Filmautor. Sein „Staat, den keiner wollte", eine Analyse der Zwischenkriegszeit aus österreichischer Sicht, wurde nicht nur ein durchschlagender Verkaufserfolg, sondern zählt bereits zu den Standardwerken dieses Sujets. Andics wandte dabei zum erstenmal die journalistische Technik der Reportage bei absoluter Quellentreue auf ein zeitgeschichtliches Thema an, um Geschichte nicht nur für den Historiker, sondern vor allem für den Mitbürger zu schreiben, auf dessen Rücken sie stets ausgetragen wird. Als Autor von Fernsehdokumentationen fand er 1964 mit dem „Fall Nebe" in der Bundesrepublik ungewöhnlich großen Widerhall. Seine TV-Dokumentation über den Mord an dem österreichischen Bundeskanzler Dollfuß ging als offizieller Beitrag zu den Fernsehfestspielen nach Monte Carlo. Vissza
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