Stille Landfahrten

Fülszöveg

«Deine Reise wird ein Ziel haben», verheißt Faustens einstiger Famulus, Wagner, nun gealtert, seinem Enkel noch, ehe ihn die Geister, die er rief, aufs Totenbett werfen. «Johann Wagners Reise nach Venedig», vorerst aber in die Bergeinsamkeit und in zweifelhafte Gesellschaft, kann beginnen. Den landflüchtigen Herrscher Ubi-us führt «eines prächtigen Königs wundersame Wanderschaft» in den Untergang - oder in Weisheit und Stille. Andere Miniaturen gelten einer der trübseligsten Stunden im Leben des Minnesängers Herr Waither, dem Todeskampf eines Höflings und Günstlings der Pompadour in den Sümpfendes Mississippideltas, und Märchentöne klingen an in der romantischen Liebesgeschichte von «Staps und Leo-nore».
Der detailbesessene Leipziger Maler Heinz Zander setzt in seinem
literarischen Erstling ein kräftiges Verwirrspiel in Gang; bedeutungsvolle Vorzeichen und magische Zahlen spielen eine Rolle; es kommt zu überraschenden Begegnungen mit klug raunenden Tieren und irrlichternden... Tovább

Fülszöveg

«Deine Reise wird ein Ziel haben», verheißt Faustens einstiger Famulus, Wagner, nun gealtert, seinem Enkel noch, ehe ihn die Geister, die er rief, aufs Totenbett werfen. «Johann Wagners Reise nach Venedig», vorerst aber in die Bergeinsamkeit und in zweifelhafte Gesellschaft, kann beginnen. Den landflüchtigen Herrscher Ubi-us führt «eines prächtigen Königs wundersame Wanderschaft» in den Untergang - oder in Weisheit und Stille. Andere Miniaturen gelten einer der trübseligsten Stunden im Leben des Minnesängers Herr Waither, dem Todeskampf eines Höflings und Günstlings der Pompadour in den Sümpfendes Mississippideltas, und Märchentöne klingen an in der romantischen Liebesgeschichte von «Staps und Leo-nore».
Der detailbesessene Leipziger Maler Heinz Zander setzt in seinem
literarischen Erstling ein kräftiges Verwirrspiel in Gang; bedeutungsvolle Vorzeichen und magische Zahlen spielen eine Rolle; es kommt zu überraschenden Begegnungen mit klug raunenden Tieren und irrlichternden Gestalten, von denen die sympathischste noch das geheimnisvolle Fräulein im Jagdgewand ist. Urschrecken drohen in labyrinthischen Gängen, und selbst die Bergwelt spielt mit im Reigen der Poltergeister. Aber die Drachen scheinen umgängliche Hausgenossen, und der Mut des Abenteurers ist nicht gefragt. «Nuancenreich geschliffen und von epischer Gelassenheit» ist die Sprache Heinz Zanders, «die sich durch gelegentliche Dramatik der Vorgänge nicht aus dem Takt bringen läßt», so urteilte der Nachdichtet und Übersetzer Hubert Witt. Fabulierkunst in barocker Überfülle zeichnet diese Prosa aus. Vissza