Fülszöveg
»Daß Zille photographierte, wußte man zwar schon immer. Aber bis Ende der sechziger Jahre war niemand diesen Aufnahmen nachgegangen. Als dies geschah, entdeckte man einen Photographen, der seither in der deutschen Photogeschichte einen unbestreitbaren Platz einnimmt. Er photographierte jenes Berlin, das er als freischaffender Illustrator und Zeichner auch mit dem Zeichenstift festgehalten hat. Gelegentlich diente ihm die Kamera als Gedächtnisstütze für seine Zeichnungen, er liebte das >Notieren frischer Eindrücken Aber wer seine Photos betrachtet, merkt bald, daß die Kamera nicht nur Hilfsmittel war, sondern eine eigene Möglichkeit, um das aufs Bild zu kriegen, was er als sein >Milljöh< bezeichnet hat.«
Neue Zürcher Zeitung
»Zille wanderte mit seiner Kamera (Plattenformat 9 mal 12 cm) durch seine Stadt, nahm Motive auf, an denen die meisten Berufsfotografen seiner Zeit vorübergingen und überlieferte so eine optische Dokumentation von hohem Reiz. Berlin von unten, Berlin...
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Fülszöveg
»Daß Zille photographierte, wußte man zwar schon immer. Aber bis Ende der sechziger Jahre war niemand diesen Aufnahmen nachgegangen. Als dies geschah, entdeckte man einen Photographen, der seither in der deutschen Photogeschichte einen unbestreitbaren Platz einnimmt. Er photographierte jenes Berlin, das er als freischaffender Illustrator und Zeichner auch mit dem Zeichenstift festgehalten hat. Gelegentlich diente ihm die Kamera als Gedächtnisstütze für seine Zeichnungen, er liebte das >Notieren frischer Eindrücken Aber wer seine Photos betrachtet, merkt bald, daß die Kamera nicht nur Hilfsmittel war, sondern eine eigene Möglichkeit, um das aufs Bild zu kriegen, was er als sein >Milljöh< bezeichnet hat.«
Neue Zürcher Zeitung
»Zille wanderte mit seiner Kamera (Plattenformat 9 mal 12 cm) durch seine Stadt, nahm Motive auf, an denen die meisten Berufsfotografen seiner Zeit vorübergingen und überlieferte so eine optische Dokumentation von hohem Reiz. Berlin von unten, Berlin gleichsam von der Rückseite her. Das Berlin der Mietskasernen, der sonnenarmen Hinterhöfe mit dem Kopfsteinpflaster, der Kneipen und Destillen, der ausgefransten Stadtrandbezirke, aber auch der kleinen Freundlichkeiten, des warmen Miefs - das war sein Milljöh. Auch sein Foto-Milljöh.
Seine Bilder stehen unter dem großen Gesetz der Alltäglichkeit. Er wollte das Leben genau, kritisch und wahr auf die Platte holen. Heinrich Zille, Life-Fotograf.«
Lübecker Nachrichten
»Zille nimmt Bauarbeiter in der Dircksenstraße auf, registriert den Altbauabbruch in der Parochialstraße, porträtiert Minna Neumanns Produktenhandlung, die Destillation von Wilhelm Knötzsch, August Sommers Gastwirtschaft und Gustav Aßmanns Beerdigungsinstitut. Er macht aber auch Fotos, die fast die Avantgarde vorwegnehmen: sauber aufgereihtes Schlachtgeflügel und eine Anzahl pelzbehängter Kleiderpuppen. Fotografiert er Menschen, bleibt er immer diskret, nimmt sie oft von hinten auf.
Gerade dadurch, daß Zille seine Fotografien nie veröffentlicht hat, sie nur als Studien für sich und seine Zeichnungen angesehen hat, sind sie von hohem dokumentarischen Wert. Sie zeigen ohne Anspruch auf Schönheit die Wirklichkeit Berlins zur Jahrhundertwende.«
Fotomagazin
Vissza