Ilona

Fülszöveg

Hans Habe ILONA
Hans Habes großer Roman erweist sich als ein Buch in drei Ebenen: zunächst als ein großangelegter, ungemein fesselnder Frauenroman, sodann als der Roman dreier Generationen in unserem Jahrhundert und schließlich als ein lebendiges, bewegtes Kapitel Zeitgeschichte, das von der Jahrhundertwende bis in unsere Gegenwart reicht/Drei Frauen - Mutter, Tochter und Enkelin - gehen ihren Weg, und unter jeweils wechselnden Aspekten erleben wir in diesem Roman drei erste Liebeserlebnisse, drei Geburten, drei Schicksalswendungen, wobei große dramatische Szenen mit der Stille der Besinnung wechseln. Der gewaltige Stoff wird gestaltet und gemeistert in einer ruhevollen, gelassenen Prosa, die wieder anknüpft an die Erzählweise der klassischen Romantradition.
HansHabes jüngster großer Roman,Ilona', ein Höbepunkt im literarischen Schaffen des Autors, erweist sich als ein Buch in drei Ebenen: zunächst als ein großangelegter und ungemein fesselnder Frauenroman; sodann als der Roman... Tovább

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Hans Habe ILONA
Hans Habes großer Roman erweist sich als ein Buch in drei Ebenen: zunächst als ein großangelegter, ungemein fesselnder Frauenroman, sodann als der Roman dreier Generationen in unserem Jahrhundert und schließlich als ein lebendiges, bewegtes Kapitel Zeitgeschichte, das von der Jahrhundertwende bis in unsere Gegenwart reicht/Drei Frauen - Mutter, Tochter und Enkelin - gehen ihren Weg, und unter jeweils wechselnden Aspekten erleben wir in diesem Roman drei erste Liebeserlebnisse, drei Geburten, drei Schicksalswendungen, wobei große dramatische Szenen mit der Stille der Besinnung wechseln. Der gewaltige Stoff wird gestaltet und gemeistert in einer ruhevollen, gelassenen Prosa, die wieder anknüpft an die Erzählweise der klassischen Romantradition.
HansHabes jüngster großer Roman,Ilona', ein Höbepunkt im literarischen Schaffen des Autors, erweist sich als ein Buch in drei Ebenen: zunächst als ein großangelegter und ungemein fesselnder Frauenroman; sodann als der Roman dreier Generationen in unserem Jahrhundert und damit als Darstellung der Entwicklung und Wandlung der Frau und des Frauenbildes in den letzten fünfzig Jahren; schließlich als ein lebendiges und bewegendes Kapitel Zeitgeschichte, das von der Jahrhundertwende bis in unsere Gegenwart reicht. Drei Frauen — Mutter, Tochter und Enkelin — gehen ihren Weg; Ilona, die Mutter, deren Leben von der Geburt bis zum siebzigsten Lebensjahr geschildert wird, ist die beherrschende Gestalt. Ihr, der Frau der Jahrhundertwende, gehört auch die besondere Liebe des Autors, der die Ansicht verficht, „nur die Rückkehr der Frau zu Erkenntnis und Bewußtsein ihres Frauentums kann sie selbst und das Glück der Welt, das den Frauen anvertraut ist, retten". Auch die beiden nachfolgenden Generationen, Zita, die Frau zwischen den Zeiten, und Eva, die junge Frau von heute, werden mit liebevollem Verständnis gesehen')' doch immer deutlicher wird nun, mit dem Zivilisationsüberdruß der Zeit, die Mahnung des Autors zu „Einkehr, Umkehr, Rückkehr" — Rückkehr zu den eigentlichen, den rettenden Werten einer durch Hybris immer tiefer in Verwirrung geratenden Welt, die „vorwärtsgehend nur in den Abgrund stürzen" kann und sich „zurückentwickeln muß, will sie bestehen". Unter jeweils wechselnden Aspekten erleben wir in diesem Roman drei erste Liebeserlebnisse, drei Geburten, drei Schicksalswenden. Dieses Buch weitet sich zu einem Zeit-
(Fortsetzung auf der hinteren Umschlagklappe)
(Fortsetzung des vorderen Umschlagtextes) roman in überhöhtem Sinne, zum Roman einer Epoche. Die strömende Lebensfülle charakterisiert auch dieses Werk Hobes. Wir sehen Wien und Budapest zur Zeit Kaiser Franz Josephs, das St. Petersburg Rasputins vor dem Kriegsausbruch, die italienische Front im Ersten Weltkrieg, Deutschland in der Weimarer Republik, Frankreich in der Abwehr gegen die Inflation, Berlin in Bombennächten, Amerika im Zweiten Weltkrieg und schließlich das besiegte Europa. Fürst Kontowski der resignierende Hocharistokrat; Dr. Sales, der ehemalige Priester und Verkünder einer neuen Moral; der egozentrische Dirigent Zoltán Szomorú, verführerisch bis ins hohe Alter; der unbeugsam rechtschaffene Stationsvorsteher des ungarischen Dorfes Kisnémet; der gegen seines Vaters Altreichtum revoltierende Inflationskrösus Paul von Oppel; der Philosoph und Gentleman Stefan Herrdegen — ihr aller Schicksal ist verknüpft mit dem Lebensweg der drei Frauen, ouf dem große dramatische Szenen mit der Stille der Besinnung wechseln, bis zu dem trotz allem hoffnungsvollen Ausklang. Dieser gewaltige Stoff wird gestaltet und gemeistert in einer ruhevollen, gelassenen Prosa, die in bewußter „Abwendung vom Halbdunkel" auch im Sprachlichen nach „Rückkehr, Umkehr, Einkehr" trachtet, wiederanknüpfend an die Erzählweise der klassischen Romantradition und überzeugt von der Renaissance des Romans als der Kunst des Erzählens. Die beispielhafte Einheit von Tendenz und Stil ist eine der Kraftquellen dieses gewichtigen Werkes, an dem der Autor, einer der meistübersetzten deutschen Romanciers der Gegenwart, über drei Jahre gearbeitet hat.
Schutzumschlagentwurf: Volkmar Reiter Vissza