Reform und Ordnung aus dem Wort

Fülszöveg

I Anfang des 16. Jahrhunderts gewann I Pommern, das Land am Meer, An-I schluß an die politische, wirtschaft-I liehe und kulturelle Entwicklung im I Deutschen Reich. Zur Reformation I kam es vergleichsweise spät. In I Treptow (Trzebiatöw), einer mittel-I großen Hansestadt am Unterlauf I der Rega, traten im Dezember 1534 I die Stände des Herzogtums Pom-I mern zusammen. Der Landtag war I einberufen worden „wegen der zur I Zeit herrschenden Unstimmigkeiten I in der Erkenntnis des göttlichen I Wortes". An dieser fürstlichen Ver-1 Sammlung nahm auch der ehemalige I Schulrektor der Stadt, Johannes I Bugenhagen, teil. Er hatte eine I neue Kirchenordnung ausgearbeitet, I nach der 1535 im Herzogtum Pom-
¦ mern die Reformation eingeführt
¦ werden konnte. In einer der frühen, I großartigen Darstellungen der Re-I formation in Pommern, dem Croy-I teppich, den das Umschlagbild zeigt, R ist der Anteil Bugenhagens an die-I sem Geschehen festgehalten: „Im I Jahr nach Christi Geburt 1535 ist I in... Tovább

Fülszöveg

I Anfang des 16. Jahrhunderts gewann I Pommern, das Land am Meer, An-I schluß an die politische, wirtschaft-I liehe und kulturelle Entwicklung im I Deutschen Reich. Zur Reformation I kam es vergleichsweise spät. In I Treptow (Trzebiatöw), einer mittel-I großen Hansestadt am Unterlauf I der Rega, traten im Dezember 1534 I die Stände des Herzogtums Pom-I mern zusammen. Der Landtag war I einberufen worden „wegen der zur I Zeit herrschenden Unstimmigkeiten I in der Erkenntnis des göttlichen I Wortes". An dieser fürstlichen Ver-1 Sammlung nahm auch der ehemalige I Schulrektor der Stadt, Johannes I Bugenhagen, teil. Er hatte eine I neue Kirchenordnung ausgearbeitet, I nach der 1535 im Herzogtum Pom-
¦ mern die Reformation eingeführt
¦ werden konnte. In einer der frühen, I großartigen Darstellungen der Re-I formation in Pommern, dem Croy-I teppich, den das Umschlagbild zeigt, R ist der Anteil Bugenhagens an die-I sem Geschehen festgehalten: „Im I Jahr nach Christi Geburt 1535 ist I in Pommerland das Licht der Gna-I den, das göttliche Wort, angezündet I und durch D.Johann Bugenhagen I gepredigt."
Norbert Buske schildert in einem I farbenreichen Bild die politische, I kulturelle und frömmigkeitsge-
schichtliche Entwicklung des Landes bis zur reformatorischen Wende und zur Herausbildung der neuen pommerschen Kirche, auf die die heutige Evangelische Landeskirche Greifswald zurückgeht. 1985 gedenkt sie der 450. Wiederkehr der Reformation in Pommern und gleichzeitig des 500. Geburtstages ihres Reformators. Hans-Günter Leder zeichnet im vorangestellten Teil den Lebensweg Bugenhagens nach.
Ursprünglich hatte der aus Wollin stammende Johannes Bugenhagen (1485-1558) in Wittenberg nur einen Studienaufenthalt beabsichtigt. Aber daraus wurde eine 37jäh-rige Tätigkeit in der Stadt und im Dienste der evangelischen Sache. Noch bevor Luther 1521 zum Reichstag nach Worms aufbrach, um sich dort vor Kaiser und Reich zu verantworten, war es zu einer ersten Begegnung der beiden fast gleichaltrigen Männer gekommen. Da Luther zunächst auf der Wartburg blieb, stellte sich Bugenhagen - noch suchend und bedächtig prüfend - in großer Verantwortung den neuen Aufgaben der eingeleiteten Reformation. Neben seiner akademischen Lehrtätigkeit versah er seit Ende 1523 auch das Amt des Wittenberger Stadtpfarrers; er wurde also der Seelsorger Luthers. Vissza