Hans Fronius

Fülszöveg

Dieses Buch ist ein Geschenk, das Hans Fronius seinen zahlreichen Freunden zu seinem 75. Geburtstag macht. Man kennt den Künstler als einen Graphiker, der seine Figuren aus den Abgründen des Lebens heraufholt, und als einen Maler von zupackender Eindringlichkeit. Aus seinen Aufzeichnungen lernt man den ringenden Menschen kennen, der hinter diesen Kunstwerken steht, und man erkennt, daß seine Kunst wie bei kaum einem anderen in seinem Menschsein wurzelt. Hans Fronius hat seine Kindheit in Sarajevo verbracht, er war Augen- und Ohrenzeuge jenes Attentats, durch das Europas Landkarte, und nicht nur diese, umgestoßen wurde. Auch für ihn selbst ist dieses Kindheitserlebnis von entscheidender Bedeutung gewesen. „Ungestraft steht man nicht an der Straße in Sarajevo, da eben die Stunde schlägt", notierte sein Freund Reinhold Schneider. Von diesem historischen Ereignis betroffen, hat Hans Fronius ein besonderes Gespür für das Verhängnis, für das Schicksalshafte menschlicher Existenz... Tovább

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Dieses Buch ist ein Geschenk, das Hans Fronius seinen zahlreichen Freunden zu seinem 75. Geburtstag macht. Man kennt den Künstler als einen Graphiker, der seine Figuren aus den Abgründen des Lebens heraufholt, und als einen Maler von zupackender Eindringlichkeit. Aus seinen Aufzeichnungen lernt man den ringenden Menschen kennen, der hinter diesen Kunstwerken steht, und man erkennt, daß seine Kunst wie bei kaum einem anderen in seinem Menschsein wurzelt. Hans Fronius hat seine Kindheit in Sarajevo verbracht, er war Augen- und Ohrenzeuge jenes Attentats, durch das Europas Landkarte, und nicht nur diese, umgestoßen wurde. Auch für ihn selbst ist dieses Kindheitserlebnis von entscheidender Bedeutung gewesen. „Ungestraft steht man nicht an der Straße in Sarajevo, da eben die Stunde schlägt", notierte sein Freund Reinhold Schneider. Von diesem historischen Ereignis betroffen, hat Hans Fronius ein besonderes Gespür für das Verhängnis, für das Schicksalshafte menschlicher Existenz entwickelt. Das hat ihn nicht nur früh das Werk Franz Kafkas entdecken lassen, sondern auch dazu befähigt, der Geschichte nachzuspüren und ihre Protagonisten so gut wie ihre namenlosen Figuranten zu porträtieren. Von seinen „imaginären Portraits" hat Hans Weigel behauptet: „Wenn Bild und Original einander nicht ähneln sollen, hat das Bild recht und das Original unrecht." Auch wenn Fronius sich Menschen und Zuständen unserer Gegenwart zuwendet, sieht er sie so, wie sie sich im historischen Rückblick, in einer erst bevorstehenden Zukunft darbieten werden.
Heimgesucht von Bildern, sind Hans Fronius und seine autobiographischen Aufzeichnungen zum Bilderbuch seines Lebens geraten. Chronologische Vollständigkeit war nicht das Ziel - mosaikartig wird aus vorhandenen Texten, aus den erstmals aufgeschriebenen Erinnerungen und aus künstlerischen Bekenntnissen ein Lebensbild zusammengesetzt. Der Maler und Zeichner erweist sich dabei als Erzähler von überzeugender Ausdruckskraft, und wenn er über seine Kunst schreibt, hält er sich vor allem an die Praxis. Es sind keine verblasenen Theoreme, die Fronius darlegt, er gewährt Einblick in sein Atelier, in seine Arbeit.
(Fortsetzung auf der hinteren Klappe) Vissza