Fülszöveg
schallabstrahlender Fläche . . .»So nüchtern beginnt die Beschreibung eines in die Mythologie eingezogenen Klangkörpers. Es bedurfte nicht erst des berühmten Gedichtes von Friedrich Schiller, um die Glocke zu verklären. Sie war in allen Hochkulturen der Menschheitsentwicklung ein Instrument religiöser und weltlicher Rituale, und sie ist es bis heute geblieben. Mit der Glocke verbindet sich vermeintlich Überweltliches mit
«Die Glocke ist ein aus Metall gefertigtes, kelchförmiges Gefäß mit
4SI
allzu Weltlichem. Die Legenden und Erzählungen, in denen Glocken den Menschen in seinem Dasein begleiten, sind sonder Zahl. Nichts von dem will dieses Buch darstellen. Es ist tatsächlich das «kelchförmige Gefäß», welches sich die Autorin als einziges Thema gewählt hat. Die Glocke ist für sie kein Kultgegenstand, sondern ein Objekt der Kunstgeschichte und in zweiter Linie auch des Handwerks und der Technik.
Ausgangspunkt für die Autorin ist die Gestalt der Glocke und das Verfahren ihrer...
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Fülszöveg
schallabstrahlender Fläche . . .»So nüchtern beginnt die Beschreibung eines in die Mythologie eingezogenen Klangkörpers. Es bedurfte nicht erst des berühmten Gedichtes von Friedrich Schiller, um die Glocke zu verklären. Sie war in allen Hochkulturen der Menschheitsentwicklung ein Instrument religiöser und weltlicher Rituale, und sie ist es bis heute geblieben. Mit der Glocke verbindet sich vermeintlich Überweltliches mit
«Die Glocke ist ein aus Metall gefertigtes, kelchförmiges Gefäß mit
4SI
allzu Weltlichem. Die Legenden und Erzählungen, in denen Glocken den Menschen in seinem Dasein begleiten, sind sonder Zahl. Nichts von dem will dieses Buch darstellen. Es ist tatsächlich das «kelchförmige Gefäß», welches sich die Autorin als einziges Thema gewählt hat. Die Glocke ist für sie kein Kultgegenstand, sondern ein Objekt der Kunstgeschichte und in zweiter Linie auch des Handwerks und der Technik.
Ausgangspunkt für die Autorin ist die Gestalt der Glocke und das Verfahren ihrer Herstellung. Hier spannt sie einen weiten Bogen von den monumentalen Glocken des Mittelalters bis hin zu den Hand-glöckchen aus vielen Kulturkreisen. Die Glocke, die jedoch nirgends nur in «kelchförmiger» Gestalt erscheint, ist zugleich Ausdrucksträger verschiedenster Kunststile. Ihr Sinn
ist nicht allein der Klang. Sie vermittelt Botschaften, hält Erinnerungen fest, ja, ihre äußere Gestalt ist ein weites Feld für religiöse oder weltliche Mitteilungen. Diese «Zier», die alle Teile der Glocke schmückt, sei es nun als Schrift, Ornament oder figürliches Relief, hat nicht mindere Bedeutung als die dekorativen Künste aller Zeiten. Ihre besondere Eigenart zu erforschen, ihren historischen Sinn und ihre stilistische Abhängigkeit zu beschreiben, stellt sich die Autorin als Hauptaufgabe. Dabei werden sowohl der Klang als auch die äußere Form berücksichtigt, dafür steht schon der Titel ein. Die Autorin betont in ihrem Buch gerade die Einheit von Gestalt, Klang und Zier.
Vissza