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Der große Horizont

Roman

Szerző
Frankfurt am Main
Kiadó: Suhrkamp Verlag
Kiadás helye: Frankfurt am Main
Kiadás éve:
Kötés típusa: Fűzött kemény papírkötés
Oldalszám: 221 oldal
Sorozatcím:
Kötetszám:
Nyelv: Német  
Méret: 20 cm x 12 cm
ISBN: 3-518-04088-X
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Fülszöveg

Dániel Haid ist 38 Jahre alt und hat eine Buchhandlung in Wien. Sein Leben genet in eine Sackgasse: von seiner Frau ist er geschieden, die Einsamkeit verstárkt seine hypochondrischen und poetischen Gefühle, und er bemerkt, dafi er álter geworden ist. Durch eine Reise zu Freunden in die USA sucht er die Veránderung. Bei seinen Aufenthalten in San Francisco, Los Angeles, Las Vegas und New York registriert er mit genauem und nervösem Blick, dafi er »in ein fremdes Labyrinth gefallen« ist. So beginnt er, sich wie »eine erdachte Figur« zu verhalten: er spielt die Rolle von Raymond Chandlers Detektiv Philipp Marlowe!j Aber auch sie schützt ihn nicht vor seiner Vernaltensunsicherheit: er mifiversteht einen Liebesakt als Mordversuch, er sieht untátig zu, wie ein Epileptiker einen Anfall bekommt. Haid nimmt wahr, mit wachen Sinnen, aber ohne Verstandnis. Alles kommt ihm vor wie »ein magisches Theater«. Seine Wahrnehmungsfahigkeit aktiviert die Erinnerungsarbeit: die Erinnerung an seine Ehe... Tovább

Fülszöveg

Dániel Haid ist 38 Jahre alt und hat eine Buchhandlung in Wien. Sein Leben genet in eine Sackgasse: von seiner Frau ist er geschieden, die Einsamkeit verstárkt seine hypochondrischen und poetischen Gefühle, und er bemerkt, dafi er álter geworden ist. Durch eine Reise zu Freunden in die USA sucht er die Veránderung. Bei seinen Aufenthalten in San Francisco, Los Angeles, Las Vegas und New York registriert er mit genauem und nervösem Blick, dafi er »in ein fremdes Labyrinth gefallen« ist. So beginnt er, sich wie »eine erdachte Figur« zu verhalten: er spielt die Rolle von Raymond Chandlers Detektiv Philipp Marlowe!j Aber auch sie schützt ihn nicht vor seiner Vernaltensunsicherheit: er mifiversteht einen Liebesakt als Mordversuch, er sieht untátig zu, wie ein Epileptiker einen Anfall bekommt. Haid nimmt wahr, mit wachen Sinnen, aber ohne Verstandnis. Alles kommt ihm vor wie »ein magisches Theater«. Seine Wahrnehmungsfahigkeit aktiviert die Erinnerungsarbeit: die Erinnerung an seine Ehe ohne Gemeinsamkeit und an die Hoffnung auf ein Leben, das nicht mechanisch abláuft. Gibt es eine persönliche Erfahrung, eine Erfahrung der eigenen Person? »Hermann Hesse, Philipp Marlowe, Kari Marx, er konnte sie beliebig für sich sehen und denken lassen - für sich! Aber er wollte selbst Erfahrungen machen!« Bei Mehring, der in Berkley Literatur unterrichtet, wohnt die Studentin Carson. Als er Carson, nachdem er mit ihr geschlafen hatte, tot auffindet, fühlt er sich in eineFalle geraten. Einbildung und Wirklichkeit überlagern einander. Die Sorge, für Carsons Tod verantwortlich zu sein, verkehrt seine Detektiv-Rolle in die eines Verfolgten. Bei dem Architekten Kapra lernt er den Reporter O'Maley kennen, von dem er sich beobachtet fühltTJ Seine Kontaktarmut steigert sich zu Aggression, Krankheit und Todessehnsucht aus Verzweiflung, »sein
eigener Doppelgánger zu sein«. Er trifft Christine, eine Jugendfreundin, meint, sie zu lieben, hat aber keine Kraft, die Liebe zu ihr aufrechtzuerhalten. Mit Qs'Maley besuchtHaid einen Friedhof: »Es war, als vergröfierte sich der Friedhof zum Horizont hin und als lage zwischen den Lebenden und den Toten ein Niemandsland.« Das erinnert Haid an ein Bild von C. D. Friedrich, auf dem für ihn jene andere Wirklichkeit, das Paradies des Todes, gemalt worden ist. O'Maley, der sich auch durch einen nachtlichen Aufenthalt in Harlem nicht in Gefahr bringen Iáik, führt ihn in eine Ausstellung von Pressefotos: die photographierte Wirklichkeit als Beweis und Analyse der Realitát. Erst nach seiner Abreise schwindet Haids Angst, und er beginnt mit grofíer Ruhe die Umwelt zu betrachten. Haid sagt von Stifter, »das Poetische ist die Voraussetzung für den Realismus«. Mit ungewöhnlicher Detailgenauigkeit, mit der Klarheit einer schönen und sinnlichen Sprache, in einer ganz langsam und breit sich entfaltenden Handlungsführung und mit vielen Entsprechungsfiguren und Gegenbildern erzáhlt Roth diesen Entwicklungsroman. Die Fremdheit der amerikanischen Verháltnisse, mit ihrem chaotischen Durcheinander von zerbrochenen Schicksalen und individuellen Rettungsversuchen, stellt er dar als eine Realitát, die nicht herbeizitiert und pauschal beurteilt, sondern persönlich erfahren wird. Haids anstrengende Suche nach einer ertraglichen Lebensform - das ist die Geschichte einer Selbstfindung in einer entfremdeten Welt mit den Spannungselementen einer Kriminalstory. Gerhard Roth, 1942 geboren, lebt in Graz. VeröfTentlichungen: >die autobiographie des albert einstein<, >Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs und andere Romane<, >Der Wille zur Krankheit<. Vissza

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Gerhard Roth

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