Fülszöveg
Die alte Geschichte von Daidalos und Ikaros ist eine der schönsten griechischen Sagen. Gerhard Hoitz-Baumert hat sie nacherzählt, und der international bekannte Künstler Klaus Ensikat begleitet den verschlungenen Lebensweg des Daidalos mit
herrlichen farbigen Zeichnungen. Ensikat malt und schmückt aus, er erzählt mit, variiert und ergänzt auf seine Weise die sagenhafte Geschichte. So wird durch die Ausstattung des Buches der Reiz des Erzählten noch erhöht.
Eine der schönsten Geschichten, die im alten Griechenland erzählt wurden, war die von Daidalos und Ikaros. Warum sie den Leuten gefiel? Da ging es um ihre ureigenste Sache. Nicht von Göttern oder mächtigen Herrschern wurde geredet. Daidalos, das war ein Mensch wie sie alle. Sohn des Werkmeisters und klug und erfinderisch. Gerät und Werkzeug, mit dem sie täglich umgingen, er hatte es sich ausgedacht und gebaut, zum Beispiel die Axt und den Bohrer. Doch damit nicht genug. Daidalos hatte ganz besondere Fähigkeiten. Das ward noch...
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Fülszöveg
Die alte Geschichte von Daidalos und Ikaros ist eine der schönsten griechischen Sagen. Gerhard Hoitz-Baumert hat sie nacherzählt, und der international bekannte Künstler Klaus Ensikat begleitet den verschlungenen Lebensweg des Daidalos mit
herrlichen farbigen Zeichnungen. Ensikat malt und schmückt aus, er erzählt mit, variiert und ergänzt auf seine Weise die sagenhafte Geschichte. So wird durch die Ausstattung des Buches der Reiz des Erzählten noch erhöht.
Eine der schönsten Geschichten, die im alten Griechenland erzählt wurden, war die von Daidalos und Ikaros. Warum sie den Leuten gefiel? Da ging es um ihre ureigenste Sache. Nicht von Göttern oder mächtigen Herrschern wurde geredet. Daidalos, das war ein Mensch wie sie alle. Sohn des Werkmeisters und klug und erfinderisch. Gerät und Werkzeug, mit dem sie täglich umgingen, er hatte es sich ausgedacht und gebaut, zum Beispiel die Axt und den Bohrer. Doch damit nicht genug. Daidalos hatte ganz besondere Fähigkeiten. Das ward noch nicht gesehen: Die Standbilder, die er schnitzte, schienen sich zu bewegen, die Arme drohend ausgestreckt, mit leuchtenden Augen. »Erst steht es da, auf einmal reckt es sich, sieht dich zornblitzend an und marschiert los!« Aufgeregt berichteten Kaufleute von dem Wunder. Auch sonst war das Leben dieses Daidalos aufregend genug. Angeklagt des Mordes an seinem Neffen und Gehilfen Talos und zum
Tode verurteilt, irrte er als Flüchtling durch die Welt. Auf Kreta fand er Zuflucht, am Hof des Königs Minos. Und schon brach neues Unheil über ihn herein. Der Minotauros, ein Ungeheuer mit Stierkopf und Menschenleib, bedrohte die Insel. Daidalos baute ein auswegloses Gefängnis, das Labyrinth, um ihn darin festzuhalten. Doch nach der Flucht der Königstochter Ariadne wurde das Labyrinth für den Baumeister selbst zum Kerker. Niemand konnte aus den verschlungenen Gängen entrinnen, selbst der nicht, der sie geschaffen. Eines Tages aber gelang Daidalos die Flucht, zusammen mit Ikaros, seinem Sohn, dessen trauriges Schicksal lange Zeit die Menschen erschütterte. In der Sage von Daidalos und Ikaros verkörpert sich ein uralter Traum der Bewohner unseres Planeten: die Erdenschwere zu überwinden und in die Lüftezu steigen.
Der Kinderbuchverlag Berlin
Vissza