Gedichte VIII.

Fülszöveg

Schon die ersten Gedlchte, die Bertók Brecht zu Beginn der zwanziger Jahre veröffentüdite, erregten weit-hin Aufsehen. Etwas Neues klang aus diesen Versen und zugleich etwas Altvcrtrautes, wie es mm groCen Kunstwerk gehőrt Allc Werke Brechts siód von einem un-verkennbar eigenen Ton erfüllt. Auf der anderen Seíte offenbaren I síe auch die Meisterschaft der grófién Vielfalt. Dies gilt für Inhalt und Form. Wesentlich ist, dafi der Dichter Immer vom Inhalfc ausgeht und dem Inhalt eine ihm angemes-seoe Form verleiht. Chárakteri-stisch für den Inhalt ist, da6 der Dichter immer etwas zu erzáhleo hat, nicht nur in den Baliaden, auch in den Liedern und Vierzeilera. Charakteristisch für die Form ist, daB er sie in fedem Fali, in ge-bundenen Strophen, im Sooett wie in freien Rhythmen, seiner eigenen Diktion unterwirft, einer stren-gen, lapidaren und dennoch áu-fierst geschmeidigen und bildhaften Spradse; einér Sprache, die sich von den VersfüBen nichts aufzwlngen lafit, sondern ifanen... Tovább

Fülszöveg

Schon die ersten Gedlchte, die Bertók Brecht zu Beginn der zwanziger Jahre veröffentüdite, erregten weit-hin Aufsehen. Etwas Neues klang aus diesen Versen und zugleich etwas Altvcrtrautes, wie es mm groCen Kunstwerk gehőrt Allc Werke Brechts siód von einem un-verkennbar eigenen Ton erfüllt. Auf der anderen Seíte offenbaren I síe auch die Meisterschaft der grófién Vielfalt. Dies gilt für Inhalt und Form. Wesentlich ist, dafi der Dichter Immer vom Inhalfc ausgeht und dem Inhalt eine ihm angemes-seoe Form verleiht. Chárakteri-stisch für den Inhalt ist, da6 der Dichter immer etwas zu erzáhleo hat, nicht nur in den Baliaden, auch in den Liedern und Vierzeilera. Charakteristisch für die Form ist, daB er sie in fedem Fali, in ge-bundenen Strophen, im Sooett wie in freien Rhythmen, seiner eigenen Diktion unterwirft, einer stren-gen, lapidaren und dennoch áu-fierst geschmeidigen und bildhaften Spradse; einér Sprache, die sich von den VersfüBen nichts aufzwlngen lafit, sondern ifanen diktiert. Das Wesentliche bei Brecht ist die fórt-schreitende Eroberung neuen ge-selischaítiichen Inhalts, die dazu ge~ führt hát, dafi seine Haupfcwetke in immer stárkerem Maöe dringliche Anliegen unseres gesellschaftlichen Lebens vortragen, Brechts Gedicht gibt dem Leser und Hörer etwas Nützlicheszu wissen. Es gibt ihm das BewuBtsein, etwas zu wissen, Notwendiges zu erhalten, Es lafit. ihn nicht frei, bis er das Wissen sidi einverleibt hat, und dann klingt es nach, nicht mehr nur lm Ohr, aeefa im Schatz des Wissens.
Max Schroeder Vissza