Előszó
Vorwort des Verfassers
Die Kunst Ägyptens ist, wie überhaupt die ganze Kultur dieses
Landes, ein Produkt der afrikanischen Erde. Wenn sie auch
gelegentlich von anderen Völkern, mit denen sie infolge der
Politik der Pharaonen in Berührung kam, Ideen und Ausdrucks-
formen entlehnte, so waren doch diese Entlehnungen von vorn-
herein nicht schwerwiegend genug, um eine dauernde Wirkung
auf die Gestaltung der ägyptischen Kunst auszuüben; in wenigen
Jahren wurden diese fremden Bestandteile so völlig aufgesogen,
daß kein Zeichen mehr darauf hinwies, daß irgend etwas von
außen gekommen war, die Einheitlichkeit der ägyptischen Kunst,
wenn auch nur vorübergehend, zu stören. Nur gegen das Ende,
als sich die Rasse unter dem Druck der fünfzig und mehr Jahr-
hunderte, die ihr auf den Schultern lasteten, zu beugen begann,
sank auch die Kunst und verlor die Kraft, erfolgreich ihre ver-
alteten Traditionen gegen die neuen Auffassungen vom Schönen
verteidigen zu können, die jüngere Völker mitbrachten.
Ich habe nicht lange Erörterungen über die allererste Kindheit
der Kunst anstellen wollen, da ich meinte, dei* Leser würde es
wohl entschuldigen, wenn ich bei dem beschränkten Raum mich
so wenig als möglich bei den umstrittenen Anfängen aufhielte.
Außerdem meine ich — doch ich weiß, daß ich mich damit zu
manchem in Gegensatz setze — es hieße das Wort „Kunst"
mißbrauchen, wenn man es auf die unförmigen Bilder anwenden
wollte, durch die jedes Volk in seiner Kindheit die Objekte und
Wesen wiederzugeben suchte, die in seinen Gesichtskreis traten,
und den Ideen Ausdruck verlieh, die diese Dinge ihm eingaben.
Vissza