Die Jungfrau von Orleans/Wilhelm Tell/Ästhetische Schriften

Fülszöveg

Friedrich Schiller (1759-1805) bildet zusammen mit Goethe jenes Dichter-Paar/ das uns Sinnbild für die klassische deutsche Literatur geworden ist. Wie Goethe ist auch Schiller nicht nur Dichter; er ist darüber hinaus Historiker, Ästhetiker und Philosoph, Journalist und Redakteur, Übersetzer und Herausgeber. Seine dramatische Produktion spannt sich von den frühen Sturm und Drang-Dramen („Die Räuber", 1781, „Kabale und Liebe", 1784) bis zu den klassisch-strengen Stücken wie
„Maria Stuart" (1801). In diesem Band sind zwei Stücke des späten Schiller zusammengestellt: „Die Jungfrau von Orleans" (1801) und „Wilhelm Teil" (1804). Beide Stücke nehmen historische Stoffe auf, doch Schiller folgt auch hier seiner dichterischen Maxime, „immer nur die allgemeine Situation, die Zeit und die Personen aus der Geschichte zu nehmen und alles übrige poetisch frei zu erfinden" (Brief
an Goethe vom 20.8.1799). Ergänzend sind dem Band drei theoretische Schriften beigegeben. Diese sind typisch für... Tovább

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Friedrich Schiller (1759-1805) bildet zusammen mit Goethe jenes Dichter-Paar/ das uns Sinnbild für die klassische deutsche Literatur geworden ist. Wie Goethe ist auch Schiller nicht nur Dichter; er ist darüber hinaus Historiker, Ästhetiker und Philosoph, Journalist und Redakteur, Übersetzer und Herausgeber. Seine dramatische Produktion spannt sich von den frühen Sturm und Drang-Dramen („Die Räuber", 1781, „Kabale und Liebe", 1784) bis zu den klassisch-strengen Stücken wie
„Maria Stuart" (1801). In diesem Band sind zwei Stücke des späten Schiller zusammengestellt: „Die Jungfrau von Orleans" (1801) und „Wilhelm Teil" (1804). Beide Stücke nehmen historische Stoffe auf, doch Schiller folgt auch hier seiner dichterischen Maxime, „immer nur die allgemeine Situation, die Zeit und die Personen aus der Geschichte zu nehmen und alles übrige poetisch frei zu erfinden" (Brief
an Goethe vom 20.8.1799). Ergänzend sind dem Band drei theoretische Schriften beigegeben. Diese sind typisch für Schillers Beschäftigung mit ästhetischen Fragen, Fragen des Theaters und seiner Wirksamkeit sowie mit Werken seiner Zeitgenossen.
Hugo von Hofmannsthal hat Schiller anläßlich des 100. Todestags im Jahr1905 hymnisch gepriesen: „Der große Schüler des Rousseau und des Euripides, nicht geringer als einer von ihnen. Ein Geist, der in großer Weise sich Resultate aneignete. Der die Sittlichkeit Kants, die Hingerissenheit und Fülle des Katholizismus, die Gebundenheit der Antike in sein Bauwerk hineinnahm." Vissza