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Hyperion

Oder der Eremit von Griechenland

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Lipcse-Weimar
Kiadó: Gustav Kiepenheuer Verlag
Kiadás helye: Lipcse-Weimar
Kiadás éve:
Kötés típusa: Vászon
Oldalszám: 296 oldal
Sorozatcím: Gustav-Kiepenheuer-Bücherei
Kötetszám: 23
Nyelv: Német  
Méret: 17 cm x 11 cm
ISBN: 3-89507-014-9
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Vissza

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Wohl selten hat es ein Werk der Weltliteratur gegeben, das so sehr reine Dichtung und zugleich innerstes persönlichstes Bekenntnis ist wie der „Hyperion". Kein anderer als Hölderlin ist ja dieser Hyperion, und Diotima, seine unsterbliche Geliebte, ist keine andere als Su-sette Gontard, die schöne geistvolle Frau des Frankfurter Bankiers, in dessen Heim Hölderlin als Hauslehrer schmerzlichselige Jahre verlebte. Gewiß, die Handlung spielt in Griechenland, und zwar zur Zeit der Türkenherrschaft. Vieles, was Hyperion seinem deutschen Freund Bellarmin berichtet, bezieht sich auf das Schicksal seines Volkes und den übereilt begonnenen und dann schließlich kläglich scheiternden Freiheitsauf stand von 1770, aber zugleich ist dieses Griechenland ein Ideal, eine Synthese der großen Antike mit einem erhofften, herrlichen künftigen Zeitalter, wo statt Gewalt und Gemeinheit nunmehr Liebe und Gerechtigkeit sanft das Zepter führen, wo in allem Schönen das Ewige offenbar ist und Himmel und Erde... Tovább

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Wohl selten hat es ein Werk der Weltliteratur gegeben, das so sehr reine Dichtung und zugleich innerstes persönlichstes Bekenntnis ist wie der „Hyperion". Kein anderer als Hölderlin ist ja dieser Hyperion, und Diotima, seine unsterbliche Geliebte, ist keine andere als Su-sette Gontard, die schöne geistvolle Frau des Frankfurter Bankiers, in dessen Heim Hölderlin als Hauslehrer schmerzlichselige Jahre verlebte. Gewiß, die Handlung spielt in Griechenland, und zwar zur Zeit der Türkenherrschaft. Vieles, was Hyperion seinem deutschen Freund Bellarmin berichtet, bezieht sich auf das Schicksal seines Volkes und den übereilt begonnenen und dann schließlich kläglich scheiternden Freiheitsauf stand von 1770, aber zugleich ist dieses Griechenland ein Ideal, eine Synthese der großen Antike mit einem erhofften, herrlichen künftigen Zeitalter, wo statt Gewalt und Gemeinheit nunmehr Liebe und Gerechtigkeit sanft das Zepter führen, wo in allem Schönen das Ewige offenbar ist und Himmel und Erde das Brautfest feiern, wo der Mensch in seiner wahren Größe als ein göttlicher zutage tritt und der Gott sich ganz menschlich dem Menschen nähert. Aber auch
Diotima ist nicht nur die heiß Geliebte, sondern die Liebe schlechthin, das Symbol alles Wunderbaren und Herrlichen überhaupt, Botin einer schöneren, besseren Zeit, in dunkler Gegenwart nur aufleuchtend wie ein kurz aufflammendes, schnell wieder vergehendes Gestirn und somit zu frühem Sterben verurteilt, aber als Zeichen der Verheißung unvergänglich und darum immer wieder von Hyperion liebend erinnert. In einer kurzen Vorrede spricht Hölderlin vom elegischen Charakter des „Hyperion"; man könnte sogar diese ganze Dichtung eine einzige Elegie nennen, denn es ist viel Klage darin, Klage über das unselige Los des griechischen wie auch seines eigenen Volkes, Klage über den Zwiespalt in der eigenen Brust, Klage über das Vergehen des Schönsten und Edelsten. Aher doch ist Klage nicht das Letzte des „Hyperion", sondern der Lobpreis des Unvergänglichen: „Schönheit der Welt! du unzerstörbare! du entzückende! mit deiner ewigen Jugend! du bist; was ist dann der Tod und alles Wehe der Menschen? . . . Wie der Zwist der Liebenden sind die Dissonanzen der Welt. Versöhnung ist mitten im Streit, und alles Getrennte findet sich wieder." Vissza

Friedrich Hölderlin

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