Frau Welt, ich hab von dir getrunken

Fülszöveg

Walt her von der Vogelweide ist Autor, Komponist, Regisseur und Hauptdarsteller seines poetischen Einmann-Theaters. Zu Mit- und Gegenspielern oder auch nur zu Komparsen seiner lyrischen Monodramen macht er Könige, Kaiser und Pápste, Fürsten und Herren, vielerlei Damen, Gott und Frau Welt. Und indem er sie in seine Kunstwelt hereinnimmt, erhebt er sich selber zum Mitspieler in den groBen Dramen der Zeit. In immer neuen Rollen stellt er sich seinem Publikum: als Seher, Prophet, Ratgeber aller Welt, und Ratloser; Gerichtsbote Gottes, und unbotmáBig; königlich und schnorrend; rühmend und scheltend. Er ist Rebell und Fürstendiener, Weltverbesserer und bezahlter Demagoge. Wie ein Wanderhandwerker kommt er daher, stolz auf Ivunstfertigkeit. Wie ein fahrender Hándler bietet er seine Waren aus: Neuigkeiten, Bildung, SpaB, Minnekult, Politik, Lebensweisheit. Und er feilschtum den Preis: Gebt Ihr gutes Geld, dann sag ich Euch vielleicht, was
Euch gefállt. Dann wieder betont er die... Tovább

Fülszöveg

Walt her von der Vogelweide ist Autor, Komponist, Regisseur und Hauptdarsteller seines poetischen Einmann-Theaters. Zu Mit- und Gegenspielern oder auch nur zu Komparsen seiner lyrischen Monodramen macht er Könige, Kaiser und Pápste, Fürsten und Herren, vielerlei Damen, Gott und Frau Welt. Und indem er sie in seine Kunstwelt hereinnimmt, erhebt er sich selber zum Mitspieler in den groBen Dramen der Zeit. In immer neuen Rollen stellt er sich seinem Publikum: als Seher, Prophet, Ratgeber aller Welt, und Ratloser; Gerichtsbote Gottes, und unbotmáBig; königlich und schnorrend; rühmend und scheltend. Er ist Rebell und Fürstendiener, Weltverbesserer und bezahlter Demagoge. Wie ein Wanderhandwerker kommt er daher, stolz auf Ivunstfertigkeit. Wie ein fahrender Hándler bietet er seine Waren aus: Neuigkeiten, Bildung, SpaB, Minnekult, Politik, Lebensweisheit. Und er feilschtum den Preis: Gebt Ihr gutes Geld, dann sag ich Euch vielleicht, was
Euch gefállt. Dann wieder betont er die Göttlichkeit seiner Kunst. Seine Ketzereien über den Papst und die Kurie bringt er wie ein Sektenprediger unter die Leute. Er hat von der Kühnheit, und Feilheit, fahrender Soldritter. Er pocht auf den Adel seines Geistes, auf den Reichtum seiner Kunst, und seine Armut. Niederer Stellung, gibt er sich herrisch, und fühlt sich den Höchsten ebenbürtig. In keiner Hinsicht selbstlos, falit er immer wieder aus der Rolle in sein unmittelbares Ich, seine gröfíte Rolle. Hubert Witt Vissza