Fülszöveg
Franz Liszt ist als eine der bedeutendten Persönlichkeiten des 19. Jahr-
hunderts in die Musikgeschichte einge-
gangen.
Als Virtuose erweiterte er die
Möglichkeiten des Klaviers nicht nur
im Technischen, sondern auch im
Musikalischen in einer bis dahin un-
erhörten Weise. Die von ihm gebildete
und ihm nachfolgende Musikergenera-
tion entwickelte dieses pianistische
Erbe weiter.
Seine Gedanken über die Kunst und die
Künstler, die er in zahlreichen Schriften
niederlegte, sein Eintreten für alles
Echte im Reiche der Kunst, auch unter
Hintansetzung der eigenen Inter-
essen, und sein Bemühen um die
Hebung des Ansehens und der Stellung
der Künstler sind wegweisend bis in
die Gegenwart und werden zum Teil
erst in ihr verwirklicht.
Seine Kompositionen haben enthusia-
stische Freunde und erbitterte Gegner
gefunden. Die von Liszt ausgebildete
Form der «Symphonischen Dichtung»,
auch in ihrer Übertragung auf das
Klavier, verdrängte zeitweilig die Form
der...
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Fülszöveg
Franz Liszt ist als eine der bedeutendten Persönlichkeiten des 19. Jahr-
hunderts in die Musikgeschichte einge-
gangen.
Als Virtuose erweiterte er die
Möglichkeiten des Klaviers nicht nur
im Technischen, sondern auch im
Musikalischen in einer bis dahin un-
erhörten Weise. Die von ihm gebildete
und ihm nachfolgende Musikergenera-
tion entwickelte dieses pianistische
Erbe weiter.
Seine Gedanken über die Kunst und die
Künstler, die er in zahlreichen Schriften
niederlegte, sein Eintreten für alles
Echte im Reiche der Kunst, auch unter
Hintansetzung der eigenen Inter-
essen, und sein Bemühen um die
Hebung des Ansehens und der Stellung
der Künstler sind wegweisend bis in
die Gegenwart und werden zum Teil
erst in ihr verwirklicht.
Seine Kompositionen haben enthusia-
stische Freunde und erbitterte Gegner
gefunden. Die von Liszt ausgebildete
Form der «Symphonischen Dichtung»,
auch in ihrer Übertragung auf das
Klavier, verdrängte zeitweilig die Form
der klassischen Symphonie und Sonate.
Ebenso verdankt die musikalische
Nachwelt Liszts Oratorium, seiner
Orgelmusik, die eine Brücke von
Bach zu Reger spannt, und seinem
Liedschaffen wesentliche Anregungen.
Unerschöpflich in seinen musikalischen
Erfindungen, komponierte er auch
manches, was der Kritik heute nicht
mehr standhält. Doch stehen neben
bedeutungsloseren Werken Meister-
leistungen, die den Funken des ewigen
Feuers der Musik in sich tragen und
dauern werden. Das dem 19. Jahr-
hundert durch seine neuartigen frucht-
baren Triebe so fremde Spätwerke des
Meisters wird erst der Gegenwart ver-
ständlich.
Von Liszt führen Fäden - um nur einige
Namen zu nennen - zu den Franzosen
Debussy und Ravel, den Russen Mus-
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