Fülszöveg
„Fest ist der Zettel am Baum und vom Rohre geschieden der Aufzug. Zwischengefügt wird jetzt vom spitzigen Schiffchen der Einschlag, den abwickelt die Hand, und quer durch die Faden gezogen, von des gestoGenen Kamms durchbrochenen Záhnen verdichtet. Beide beeilen das Werk und rühren, am Busen gegürtet, wáhrend die Müh ihr Eifer verktirzt, die kundigen Arme."
„Dort durchwirken sie auch mit geschmeidigem Golde die Faden, und im Gewebe erhebt sich ein alterttlmlicher Inhalt."
Diese anschauliche Schilderung entnahm Emőke László Ovids berühmten Metamorphosen, um die über alle hand-werkliche Fertigkeit hinausgehende Schönheit der Teppichwebkunst zu illustrieren.
Die Zentren der gotischen Bildwirkerei v" waren Paris, Arras und Tournai. Zur Zeit ^ der Renaissance treten neben den biblischen "> und höfisch-ritterlichen Themen auch
Darstellungen aus dem Bereich der antiken Mythologie und Geschichte auf den Teppichen in Erscheinung. Im 16. Jahr-hundert hatte Brüssel die führende Stellung...
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Fülszöveg
„Fest ist der Zettel am Baum und vom Rohre geschieden der Aufzug. Zwischengefügt wird jetzt vom spitzigen Schiffchen der Einschlag, den abwickelt die Hand, und quer durch die Faden gezogen, von des gestoGenen Kamms durchbrochenen Záhnen verdichtet. Beide beeilen das Werk und rühren, am Busen gegürtet, wáhrend die Müh ihr Eifer verktirzt, die kundigen Arme."
„Dort durchwirken sie auch mit geschmeidigem Golde die Faden, und im Gewebe erhebt sich ein alterttlmlicher Inhalt."
Diese anschauliche Schilderung entnahm Emőke László Ovids berühmten Metamorphosen, um die über alle hand-werkliche Fertigkeit hinausgehende Schönheit der Teppichwebkunst zu illustrieren.
Die Zentren der gotischen Bildwirkerei v" waren Paris, Arras und Tournai. Zur Zeit ^ der Renaissance treten neben den biblischen "> und höfisch-ritterlichen Themen auch
Darstellungen aus dem Bereich der antiken Mythologie und Geschichte auf den Teppichen in Erscheinung. Im 16. Jahr-hundert hatte Brüssel die führende Stellung in der europáischen Bildwirkerei inne. ^ím-vorliegenden Band beschreibt die Ver-
fasserin die stattliche Anzahl von Bild-,*rd«ppichcn im Budapester Museum
für Kunstgewerbe, im Christlichen Museum, f Esztergom und in einigen Privatsammlungen. jsPl? handgewirkten Bildteppiche mit — Pflanzen-, Wappen oder Figurendekor spielten schon von der Romanik an beim Schmuck der Innenraume in West- und íf bald auch in Mitteleuropa, so auch
in Ungarn, eine maBgebliche Rolle. Hatte die Bildwirkerei sowohl in technischen als in künstlerischen Belangen auch schon im Altertum Vorlaufer, schuf das Verfahren, das sich seit dem Mittelalter in mehreren westeuropaischen Lándern ausbreitete, eine eigene, völlig neue Kunstgattung. Im einleitenden Kapitel schildert die Ver-fasserin ausführlich den Werdegang des Bildteppichs und seine Verwendung durch den Auftraggeber und verweist nachdrücklich darauf, dal3 jeder Bildteppich ein Ergebnis der Gemeinschaftsarbeit von Entwerfer, Kartonzeichner und Wirker, folglich kein Produkt eines einzelnen bildet.
Vissza