Fülszöveg
Uber das Budí: Belgien ist als Reiseland noch häufig ein Tip unter Kennern. Nur wenige wissen, welche landschaftlichen Schönheiten es trotz seiner Industrie und seiner dichten Besiedelung besitzt. Belgien ist überaus reich an Kunstschätzen - Rom und Burgund, Spanien und Österreich, Frankreich, Holland und Deutschland haben zu seiner Geschichte beigetragen und hier der Kunst den Charakter europäischer Vielfalt gegeben. Die großen Sonderleistungen, die der Kunst des Abendlandes in diesem Land zuwuchsen, lassen sich nicht unter dem Begriff 'belgische Kunst* zusammenfassen; seien es die mittelalterlichen Goldschmiedewerke des Maaslandes, die Tafelmalerei von den Gebrüdern van Eyck bis Mem-ling, die Profanarchitektur der Spätgotik oder Apotheosen des Barock. So ist es richtiger, von einer 'Kunst in Belgien* zu sprechen. Der vorliegende Band möchte sie skizzieren. Beginnend mit den keltischen >Belgae<, die in Cäsars gallischen Kriegen ins Licht der Geschichte treten, bis zu den...
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Uber das Budí: Belgien ist als Reiseland noch häufig ein Tip unter Kennern. Nur wenige wissen, welche landschaftlichen Schönheiten es trotz seiner Industrie und seiner dichten Besiedelung besitzt. Belgien ist überaus reich an Kunstschätzen - Rom und Burgund, Spanien und Österreich, Frankreich, Holland und Deutschland haben zu seiner Geschichte beigetragen und hier der Kunst den Charakter europäischer Vielfalt gegeben. Die großen Sonderleistungen, die der Kunst des Abendlandes in diesem Land zuwuchsen, lassen sich nicht unter dem Begriff 'belgische Kunst* zusammenfassen; seien es die mittelalterlichen Goldschmiedewerke des Maaslandes, die Tafelmalerei von den Gebrüdern van Eyck bis Mem-ling, die Profanarchitektur der Spätgotik oder Apotheosen des Barock. So ist es richtiger, von einer 'Kunst in Belgien* zu sprechen. Der vorliegende Band möchte sie skizzieren. Beginnend mit den keltischen >Belgae<, die in Cäsars gallischen Kriegen ins Licht der Geschichte treten, bis zu den magischen Realisten (Ensor, Magritte, Delvaux) des 20. Jahrhunderts spannt sich der Bogen. Mönchskünstler leisteten ihren Beitrag zur karolingischen Renaissance. Im 12. Jahrhundert entstanden bedeutende Kirchenbauten, so etwa Langhaus und Quersdiiff der Kathedrale von Tournai. Durch die Lage zum offenen Meer und zahlreiche Wasserläufe begünstigt, entwickelten sich die Handelsstädte Gent, Brügge, Antwerpen, Kortrijk und Ypern. Reger Handel brachte ständige Verbindung mit England, später der deutschen Hanse, Venedig und anderen Märkten. Die in Gilden vereinigte Bürgerschaft erbaute sich prächtige Zunft- und Rathäuser, die burgun-
dischen Herzöge umwehrte Stadtburgen. Die flämische Malerei im 16. Jahrhundert beginnt mit Quentin Massys und findet ihren Höhepunkt in Pieter Bruegel d. Ä. Die Malerei des Barock steht ganz im Zeichen von Rubens und seiner sinnenfrohen Daseinsbejahung. Doch diese gesegnete Kulturlandschaft war gleichzeitig das 'Schlachtfeld Europas', auf dem es kaum längere Phasen friedlicher Entwicklung gegeben hat. Der Verlauf der belgischen Geschichte ist unendlich verschlungen und untrennbar in die gesamteuropäische Historie verwoben.
Der Autor gibt hier keinen abstrakten Umriß voller Verästelungen, sondern wählt aus dem Reichtum das besonders Charakteristische aus und lädt den Leser zu einem Besuch nach Lüttich, Löwen, Brüssel, Antwerpen, Gent, Brügge und anderen Kunstzentren ein. Unter seiner sachkundigen Führung erlebt er den Reiz einer unvergeßlich vielfältigen Kulturlandschaft. Praktische Reisehinweise enthalten alles für den Touristen Wissenswerte (Anreise, Hotels, Banken), geben Tips für Einkäufe, bringen eine Ubersicht über die belgische Küche und schließen ein alphabetisches Verzeichnis aller Touristenorte mit wissenswerten Angaben ein.
Uber den Autor: Ernst Günther Grimme ist Direktor des Städtischen Suermondt-Ludwig-Museums, des Couven-Museums und des Museums Burg Frankenberg zu Aachen, Schriftleiter und ständiger Mitautor der >Aachener Kunstblätter< und Verfasser mehrerer Bücher zur Kunst des Mittelalters sowie der niederländischen Malerei im 16. und 17. Jahrhundert.
Vissza