Fülszöveg
»Mit dieser Arbeit möchte der Autor die vom späten Sigmund Freud bereits programmatisch umrissene Pathologie des kulturellen Lebens unserer Gegenwart liefern. Zumindest aber wollen seine Analysen über die Phänomene der Entfremdung, die sich in den westlichen Industrieländern seit dem 19. Jahrhundert abzeichnen, als Diagnose der mannigfaltigen Krankheitserscheinungen auf Grund gesellschaftlicher Bedingungen gewertet sein. Was Fromm, der dem deutschen Leser kein Unbekannter mehr ist, an Erfahrungsgründen und anschaulich dargelegten Beobachtungen hierbei zutage fördert, verdient in der Tat das Interesse nicht bloß der Fachsoziologen. Besonders jene Passagen, in denen Fromm die Deformationen schildert, die sich in einer universellen Konsumideologie niederschlagen, sind — wenngleich am amerikanischen Modell entwickelt — anschaulich und aktuell zugleich.
Gleich fern vom Hochmut des soziologischen Diagnostikers und dogmatischer Rechthaberei, vermittelt sie ein plastisches Bild unserer...
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Fülszöveg
»Mit dieser Arbeit möchte der Autor die vom späten Sigmund Freud bereits programmatisch umrissene Pathologie des kulturellen Lebens unserer Gegenwart liefern. Zumindest aber wollen seine Analysen über die Phänomene der Entfremdung, die sich in den westlichen Industrieländern seit dem 19. Jahrhundert abzeichnen, als Diagnose der mannigfaltigen Krankheitserscheinungen auf Grund gesellschaftlicher Bedingungen gewertet sein. Was Fromm, der dem deutschen Leser kein Unbekannter mehr ist, an Erfahrungsgründen und anschaulich dargelegten Beobachtungen hierbei zutage fördert, verdient in der Tat das Interesse nicht bloß der Fachsoziologen. Besonders jene Passagen, in denen Fromm die Deformationen schildert, die sich in einer universellen Konsumideologie niederschlagen, sind — wenngleich am amerikanischen Modell entwickelt — anschaulich und aktuell zugleich.
Gleich fern vom Hochmut des soziologischen Diagnostikers und dogmatischer Rechthaberei, vermittelt sie ein plastisches Bild unserer eigenen gesellschaftlichen Wirklichkeit.
Die Nüchternheit, mit welcher Fromm die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse und Chancen beschreibt, sucht man in vergleichbaren Studien deutscher Soziologen vergebens.<
Kurt Lenk, Allgemeine Deutsche Lehrerzeitung
Über den Verfasser:
Professor Dr. Erich Fromm, gebürtiger Frankfurter, studierte in Heidelberg, Frankfurt und München und war bis zu seiner Obersiedlung in die USA am Psychoanalytischen Institut Berlin tätig. In Amerika lehrte er unter anderem an der Yale University, an der Columbia University und der New School for Social Research. Augenblicklich lebt er in Mexiko, wo er den Lehrstuhl für Soziologie an der Nationaluniversität innehat. Von seinen zahlreichen Veröffentlichungen sind eine Anzahl auch ins Deutsche übertragen worden, dazu gehören: Furcht vor der Freiheit (1952), Psychoanalyse und Ethik (1956), Märchen, Mythen, Träume (1954), Die Kunst zu lieben (1960)
Vissza