Fülszöveg
«Weißt du, mir ist, als ob ich dich mein ganzes Leben lang gekannt hätte.»
Barbara strahlte. «Mir geht's genauso, Nicholas! Merkwürdig, nicht?» Sie dachte nach. «Nicholas?»
<Ja?»
«Wollen wir es nun den Eltern sagen, und so?»
«Ja, ich wäre dafür», sagte er wichtig. «Ich bin da etwas
altmodisch, Liebes.»
«Gut. Und - wir meinen es doch ganz konkret, nicht?» Nicholas blieb stehen und preßte sie an sich. «Aber natürlich, ganz konkret», sagte er glücklich. Hand in Hand traten sie durch die Tür. Clive Masters machte ein mißvergnügtes Gesicht. Aber seine Frau sah das Leuchten in den Augen der beiden und sagte herzlich: «Kommt herein, ihr zwei.»
Junge Liebe strahlte beiden aus den Augen, funkelnd wie Tautropfen, zart und süß wie Apfelblüten. Barbara sagte zu Nicholas: «Sag du's ihm, Lieber.» Nicholas straffte sich. «Ich - wir fanden, Sie sollten es wissen, Sir, daß Barbara und ich - wir wollen uns nämlich verloben. Natürlich ist es erst mal sozusagen nur ein prinzipielles...
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Fülszöveg
«Weißt du, mir ist, als ob ich dich mein ganzes Leben lang gekannt hätte.»
Barbara strahlte. «Mir geht's genauso, Nicholas! Merkwürdig, nicht?» Sie dachte nach. «Nicholas?»
<Ja?»
«Wollen wir es nun den Eltern sagen, und so?»
«Ja, ich wäre dafür», sagte er wichtig. «Ich bin da etwas
altmodisch, Liebes.»
«Gut. Und - wir meinen es doch ganz konkret, nicht?» Nicholas blieb stehen und preßte sie an sich. «Aber natürlich, ganz konkret», sagte er glücklich. Hand in Hand traten sie durch die Tür. Clive Masters machte ein mißvergnügtes Gesicht. Aber seine Frau sah das Leuchten in den Augen der beiden und sagte herzlich: «Kommt herein, ihr zwei.»
Junge Liebe strahlte beiden aus den Augen, funkelnd wie Tautropfen, zart und süß wie Apfelblüten. Barbara sagte zu Nicholas: «Sag du's ihm, Lieber.» Nicholas straffte sich. «Ich - wir fanden, Sie sollten es wissen, Sir, daß Barbara und ich - wir wollen uns nämlich verloben. Natürlich ist es erst mal sozusagen nur ein prinzipielles Übereinkommen. Wir sind ja noch etwas jung, nicht wahr.»
Man sah es Clive an, wie der Zorn von ihm Besitz ergriff. Mit geröteter Stirn sagte er: «Ich finde es wirklich rührend, daß Sie mich von diesem prinzipiellen Übereinkommen in Kenntnis setzen. Ich hätte gedacht, ich wäre der letzte, der davon erfährt.»
Nicholas war beunruhigt. «O nein, Sir», beteuerte er. «Ich finde, Sie müssen der erste sein, der es erfährt.» «Erfährt?» rief Clive hitzig.«Erfährt? Meinen Sie nicht, der gefragt werden müßte, Sie unverschämter Lümmel? - Ihr habt wohl den Verstand verloren! Raus!»
Irgendwo im nordenglischen Yorkshire wird eine Hochzeit auf dem Lande gefeiert, und wie immer bei solchen Festen werden unter den Gästen alte Sympathien oder Abneigungen gefestigt und neue Liebesbande geknüpft. Einer der Hochzeitsgäste, der Bankangestellte Leonard In-stone, entdeckt in der Dorfkirche das Marmorbildnis einer schönen jungen Frau. Corinda, so erfährt er, war vor hundert Jahren die geliebte Ehefrau des Dorfschullehrers und Schriftstellers Lazarus Pike. Die beiden lebten jahrelang glücklich miteinander, bis Corinda eines Tages von einem Spaziergang im Moor nicht mehr heimkehrte.
Gerührt von dieser traurigen Liebesgeschichte hört Leonard Instone sich im Dorf um. Durch einen glücklichen Zufall gerät er an ein Tagebuch des Dichters, hört aber immer wieder auch Gerüchte, die besagen, Lazarus Pike habe seine Frau aus Eifersucht umgebracht. Nachdem er die vergilbten Tagebuchblätter und die Gedichte an Corinda gelesen hat, weiß er, daß kein wahres Wort an den Gerüchten ist, und er beschließt, das Tagebuch in Druck zu geben, um Lazarus Pike postum zu rehabilitieren. Aber auch zwei andere Hochzeitsgäste
haben von der Geschichte gehört, ein unseriöser Verleger und ein skrupelloser Journalist, und beide wittern das große Geld: Sie werden das entlegene Dorf zwischen Heide und Hochmoor in eine Gedenkstätte verwandeln, mit Andenkenkiosken und Touristenrummel, sie werden die Romane des Lazarus Pike neu herausbringen und einen sensationellen Film über den vermeintlichen Mord aus Eifersucht drehen.
Leonard Instone ist empört über die Ver-schandelung des Dorfes und den Rufmord an dem redlichen Dichter. Doch als er in Geldnot gerät, gelingt es den beiden Geschäftemachern, ihn für ihre Absichten einzuspannen, wie sehr er sich auch dagegen auflehnt, daß Lazarus Pike in dem Film als schurkischer Mörder dargestellt wird.
Dann fordert das Moor ein neues Opfer
Den Kontrast zu der leisen Wehmut, die diese Geschichte durchzieht, bildet die Lebensfreude, die Barbara und Nicholas, die Kinder der Widersacher, zueinander finden läßt: eine zarte Liebesgeschichte voller Hoffnung auf eine helle Zukunft. Ein neuer liebenswerter Roman des erfolgreichen englischen Schriftstellers.
Vissza