Fülszöveg
Am 27. Február 1968 verstarb für alle unerwartet nach kurzer schwerer Krarikheit Prof. Dr. phil. nat. Dr.-Ing. E. h. Hans Stamm, Direktor des Instituts für elektrische Isolierstoffe und Hochspannungstechnik an der Technischen Hochschule llmenau. In Frankfurt a. M. am 16. August 1908 geboren, studierte er nach AbschluB der Reifeprüfung an der dortigen johannWolfgang-Goethe-Universitat Mathematik, Physik und Chemie und promovierte 1934 am Institut für angewandte Physik zum Dr. phil. nat. Zunachst im elektrischen Prüfamt in Frankfurt a. M. und in der Zahlerfabrik der AEG in Berlin tatig, trat er 1936 in die Transformatorenfabrik von Koch und Sterzel in Dresden ein. Hier erhielt Dr. Hans Stamm bereits 1939 die Gesamtleitung über die Projektierung dieser Firma. Nach übernahme des Betriebes in Volkseigentum nach 1945 wurden ihm die Technische Leitung und der Neuaufbau des Werkes übertragen. Darüber hinaus übernahm er noch die Aufgaben des Chefkonstrukteurs des Industriezweiges...
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Am 27. Február 1968 verstarb für alle unerwartet nach kurzer schwerer Krarikheit Prof. Dr. phil. nat. Dr.-Ing. E. h. Hans Stamm, Direktor des Instituts für elektrische Isolierstoffe und Hochspannungstechnik an der Technischen Hochschule llmenau. In Frankfurt a. M. am 16. August 1908 geboren, studierte er nach AbschluB der Reifeprüfung an der dortigen johannWolfgang-Goethe-Universitat Mathematik, Physik und Chemie und promovierte 1934 am Institut für angewandte Physik zum Dr. phil. nat. Zunachst im elektrischen Prüfamt in Frankfurt a. M. und in der Zahlerfabrik der AEG in Berlin tatig, trat er 1936 in die Transformatorenfabrik von Koch und Sterzel in Dresden ein. Hier erhielt Dr. Hans Stamm bereits 1939 die Gesamtleitung über die Projektierung dieser Firma. Nach übernahme des Betriebes in Volkseigentum nach 1945 wurden ihm die Technische Leitung und der Neuaufbau des Werkes übertragen. Darüber hinaus übernahm er noch die Aufgaben des Chefkonstrukteurs des Industriezweiges Hochspannungsgeráte, und ab 1952 war er auBerdem noch als nebenamtlicher Professor für Elektrotechnik - Transformatoren und MeBwandler - an der TH Dresden tatig. Ein Jahr spater, im Jahre 1953, wurde ihm der Aufbau der Hochschule für Elektrotechnik, llmenau übertragen, verbunden mit der gleichzeitigen Berufung als Professor an die neue Hochschule. Unermüdlich hat er sich um die Weiterentwicklung dieser jungen Hochschule, der er als erster Rektor acht Jahre vorstand, mit groBem Erfolg eingesetzt. Die in der wissenschaftlichen Fachwelt geschatzten, seit 1956 alljahrlich stattfindenden Internationalen wissenschaftlichen Kolloquien sind ein besonderes Verdienst des Verstorbenen. Neben diesen Aufgaben widmete sich Prof. Stamm mit groBem Interesse dem von ihm geleiteten Institut für Isolier-
stoffe und Hochspannungstechnik. Hier waren es neben der klassischen Hochspannungstechnik die Probleme der immer bedeutungsvoller werdenden Isolierstofftechnik, denen sein ganz besonderes Inte resse galt. Durch übernahme vertragsgebundener Industrieforschungen verstand er es, die Ausbildung seiner Studenten praxisverbunden zu gestalten. Um die Forderungen auf dem Gebiet der Isolierstofftechnik vor allém in physikalischer und chemischer Hinsicht noch intensiver betreiben zu können, richtete Prof. Stamm ein Forschungslabor ein, dessen Fertigstellung er leider nicht mehr erieben sollte. DaB Prof. Hans Stamm in vielen nationalen und internationalen Institutionen und Gremien und Redaktionsausschüssen maBgeblich mitwirkte, ist in der Fachwelt bekannt. In Anerkennung seiner groBen Verdienste wurden ihm 1956 der „Vaterlandische Verdienstorden" in Silber und 1959 der Orden „Banner der Arbeit" verliehen. Auf Grund seiner besonderen Verdienste und Leistungen beim Aufbau der Technischen Hochschule llmenau, promovierte ihn die Fakultat für Elektrotechnik derTechnischen Universitat Dresden zum Dr.-Ing. E. h. Sein standiges Streben, nicht nur seinen Studenten die neuesten Erkenntnisse zu vermitteln, führte zu umfangreichen Veröffentlichungen in den Fachzeitschriften, durch die seine Kollegen in der Praxis laufend über den neuesten Stand informiert wurden. Als verantwortlicher Schriftieiter der von ihm gegründeten „Wissenschaftliche Zeitschrift der Elektrotechnik" (WZE) trug Prof. Stamm viel dazu bei, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu vermitteln. Er erkannte jedoch, daB es spezielle Probleme der Hochspannungstechnik gibt, die sich in den Zeitschriften nicht so ausführlich behandeln lieBen, wie es zum Verstandnis des Problems notwendig ist. Es war daher sein Wunsch, eine Schriftenreihe „Ausgewahlte Probleme der Hochspannungstechnik" gemeinsam mit internationalen Fachkollegen zu erarbeiten und herauszugeben, von der das vorliegende Buch, das er in enger Zusammenarbeit mit seinem ehemaligen Schüler, Herrn Dr. Klaus Hanella, schrieb, der Anfang sein sollte. Leider ist es ihm nicht mehr vergönnt gewesen, die Drucklegung zu erieben. Sowohl seine Mitarbeiter als auch der Verlag fühlen sich verpflichtet, die begonnene Arbeit und die Gedanken von Prof. Hans Stamm weiter zu verwirklichen und damit dem immer hilfsbereiten Lehrer, Kollegen und Freund, der neben dem Streben nach Fortschritt in der Technik und Wissenschaft nie die Entwicklung unserer Gesellschaft aus den Augen verlor, ein ehrendes Gedenken zu bewahren.
Vissza