Ein Mann und tausend Tiger

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Neben vielem anderen ist Indien auch jagdlich ein »Wunderland«. Es ist deshalb nur natürlich, daß es immer wieder den Jäger lockt und, hat es ihn einmal in Bann geschlagen, für immer fesselt. Demgemäß gibt es auch eine reiche jagdlidie Literatur über dieses Land. Sie stammt zumeist von Engländern, die dieses jagdliche Neuland der westlichen Welt erschlossen haben. Mit diesem Buch aber liegt nun zum ersten Mal ein indisdies Jagdbuch vor, geschrieben von einem indischen Jäger, der Kraft seiner Herkunft, seines Ranges wie kaum ein anderer über Erlebnisse und Erfahrungen verfügt. Kesri Singh, Mitglied eines alten adligen Geschlechtes und Nachkomme berühmter Jäger, war über dreißig Jahre Jägermeister an den Fürstenhöfen von Gwalior und Jaipur. Er wuchs nicht nur... Tovább

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Neben vielem anderen ist Indien auch jagdlich ein »Wunderland«. Es ist deshalb nur natürlich, daß es immer wieder den Jäger lockt und, hat es ihn einmal in Bann geschlagen, für immer fesselt. Demgemäß gibt es auch eine reiche jagdlidie Literatur über dieses Land. Sie stammt zumeist von Engländern, die dieses jagdliche Neuland der westlichen Welt erschlossen haben. Mit diesem Buch aber liegt nun zum ersten Mal ein indisdies Jagdbuch vor, geschrieben von einem indischen Jäger, der Kraft seiner Herkunft, seines Ranges wie kaum ein anderer über Erlebnisse und Erfahrungen verfügt. Kesri Singh, Mitglied eines alten adligen Geschlechtes und Nachkomme berühmter Jäger, war über dreißig Jahre Jägermeister an den Fürstenhöfen von Gwalior und Jaipur. Er wuchs nicht nur gewissermaßen von Kindesbeinen an in bester jagdlicher Tradition auf, sondern er nahm sein Leben lang auch an den besonderen Erfahrungen und Jagdunternehniungen wie -einrichtun-gen zweier jagdlich hocherfahrener und hochpassionierter Fürstenfamilien teil. Er hatte zudem als Jägermeister Jagdgebiete zu betreuen, die vor allem für ihre starken Tiger berühmt sind. Diesen Tigern seiner Heimat, der Tigerjagd und seinen Erlebnissen und Erfahrungen hat er sein Buch gewidmet. Wem käme das mehr zu als einem Mann, der Gelegenheit hatte, im Laufe seines Lebens mehr als tausend Tiger zu jagen?
Die jagdliche Literatur Indiens beruht zumeist auf Erfahrungen von Jägern, die nur zeitweise auf Tiger gejagt
haben, sei es als Gast oder Dank ihrer besonderen Stellung, sei es, daß sie, wie Corbett und Anderson, auf Grund ihrer besonderen Fähigkeiten in Sonderfällen zu Hilfe gerufen wurden, um terrorisierte Gegenden von entarteten, mensdienfressenden Tigern zu befreien. Kesri Singh aber hatte sidi ununter-brodien und für Jahrzehnte mit den Tigern zu besdiäfligen. Es gehörte zu seinem Beruf. Sein Budi enthält denn audi einen einzigartigen Schatz von Beobachtungen, Erfahrungen und psychologischen Studien und eine geradezu berstende Fülle persönlicher, immer wieder wechselnder Erlebnisse. Mit ihm ist gleichsam ein Kompendium über den Tiger entstanden, das nicht nur einzigartig ist, sondern wohl auch einzigartig bleiben wird, da die Fürstenhöfe und das der radsdiputischen Tradition zugehörige Jagdwesen der politischen Entwicklung in Indien zum
Opfer gefallen sind. Waidmann im wahrsten und ursprünglichsten Sinn, bleibt Kesri Singh nicht bei seinen Beobachtungen über den Tiger und anderes Großwild Indiens stehen, sondern seine Überlegungen und Betrachtungen gelten der Jagd in Indien überhaupt. So steht er in erster Linie derer, die eine jagdliche Neuordnung und einen wirkungsvollen Natursdiutz für ihre Heimat fordern. Seine Kenntnisse und Erfahrungen aber kommen nicht zuletzt auch den ausländischen Jagdgästen zugute, die in steigendem Maße Indien aufsuchen. Auch für sie und für die Freunde der Natur Indiens ist sein Budi geschrieben, das den Leser in einer verzauberten, atemlosen Spannung hält.

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