Fülszöveg
über die Buchausgabe: «Eines der interessantesten, enthüllendsten, erregendsten, erschreckendsten und, ja, unterhaltsamsten Memoirenbücher, die je von einem modernen Staatsmann geschrieben wurden. Und sein Hauptvorzug ist sein erfrischend unstaatsmännischer Ton. Außergewöhnliche Enthüllungen und Eingeständnisse, ein außergewöhnliches historisches Dokument und zugleich das außergewöhnliche Porträt eines Mannes, dessen Größe und Einsicht immer mehr zunahmen und - wie dieses Buch zeigt - noch immer zunehmen. Das Buch hat mich überrumpelt, es hat mich bei den Rockaufschlägen gepackt, mich in meinen Sessel gezwungen und mich dort bis zum letzten Kapitel im Bann gehalten.» (Christopher Lehmann-Haupt) «Zuerst das wichtigste: hier spricht Nikita Sergejewitsch Chruschtschow selbst. Er muß mit seinen Tonbandaufzeichnungen 1965 oder 1966 begonnen haben, ein oder zwei Jahre nach seinem Sturz, zu einer Zeit also, als der kraftvolle und ehrgeizige Politiker noch auf so etwas wie ein Comeback...
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Fülszöveg
über die Buchausgabe: «Eines der interessantesten, enthüllendsten, erregendsten, erschreckendsten und, ja, unterhaltsamsten Memoirenbücher, die je von einem modernen Staatsmann geschrieben wurden. Und sein Hauptvorzug ist sein erfrischend unstaatsmännischer Ton. Außergewöhnliche Enthüllungen und Eingeständnisse, ein außergewöhnliches historisches Dokument und zugleich das außergewöhnliche Porträt eines Mannes, dessen Größe und Einsicht immer mehr zunahmen und - wie dieses Buch zeigt - noch immer zunehmen. Das Buch hat mich überrumpelt, es hat mich bei den Rockaufschlägen gepackt, mich in meinen Sessel gezwungen und mich dort bis zum letzten Kapitel im Bann gehalten.» (Christopher Lehmann-Haupt) «Zuerst das wichtigste: hier spricht Nikita Sergejewitsch Chruschtschow selbst. Er muß mit seinen Tonbandaufzeichnungen 1965 oder 1966 begonnen haben, ein oder zwei Jahre nach seinem Sturz, zu einer Zeit also, als der kraftvolle und ehrgeizige Politiker noch auf so etwas wie ein Comeback hoffen mochte. Die neuesten Abschnitte wurden Ende 1969 oder Anfang 1970 diktiert (wie sich daraus schließen läßt, daß er den Tod Ho Tschi Minhs im Herbst 1969 und Fidel Castros selbstgestecktes Ziel einer Zuckerernte von 10 Millionen Tonnen für 1970 erwähnt) - mithin zu einer Zeit, als Chruschtschow nicht mehr auf eine Rückkehr zur Macht hoffen durfte, aber doch versuchen konnte, seinen Ruf vielleicht noch einmal aufzupolieren, alle seine noch vorhandenen Anhänger zu stärken, es seinen Feinden heimzuzahlen und Richtlinien für die Zukunft zu weisen. Ein faszinierendes Dokument, ein Bild russischen Lebens an der Spitze - unter Stalin, unter Chruschtschow selbst und heute.» (Harrison E. Salisbury) Während die Kreml-Astrologen bisher hinter den Mauern des Kreml das Wirken eines kühl berechnenden, entpersönlichten Machtapparates vermuteten, gibt dieses Buch den Blick frei auf ein Panorama von menschlichen Schwächen, unbarmherzigen Intrigen und Machtkämpfen, aber auch von Vernunft und Verantwortungsbewußtsein gegenüber dem Sowjetstaat und der sozialistischen Idee. Chruschtschow erinnert sich an die Stationen seines Lebens, an seine innenpolitischen Erfolge und an die Höhepunkte seiner Außenpolitik. Im Mittelpunkt aber steht immer wieder die alles überschattende Gestalt Stalins, von dem sich Chruschtschow zunächst stark angezogen fühlte. 1894 als Sohn eines Bergarbeiters geboren, 1918 Eintritt in die Partei, 1931 verantwortliche Parteiarbeit in Moskau, 1935 Erster Sekretär des Moskauer Parteiapparats, 1938 Parteichef der Ukraine, 1939 Mitglied des Politbüros, im Zweiten Welt-
krieg Frontkommissar im Range eines Generalleutnants - das sind die ersten Etappen dieses bewegten Lebens. Schon früh gehört Chruschtschow zu den engsten Mitarbeitern Stalins. Aus nächster Nähe beobachtet er die berüchtigten Säuberungen, aber erst später wird er skeptisch gegenüber Stalins Herrschaftsmethoden. Er erlebt an entscheidender Stelle (Charkow, Stalingrad) die tödliche Bedrohung der Sowjetunion durch den deutschen Angriff und nach dem Krieg den steilen Aufstieg der UdSSR zur Weltmacht. Nach Stalins Tod wird Chruschtschow Erster Parteisekretär und 1958 auch Regierungschef der Sowjetunion. Detailliert beschreibt er seine Begegnungen mit den Politikern des westlichen Auslands. Er erzählt von seinen Reisen nach Genf und Großbritannien und von der Aussöhnung mit Tito in Belgrad. Er schildert, warum und unter welchen Umständen der ungarische Aufstand 1956 niedergeschlagen wurde, und berichtet über die bedrohliche Konfrontation sowjetischer und amerikanischer Panzer am Checkpoint Charlie nach dem Bau der Berliner Mauer. Zum erstenmal wird hier aus der Sicht eines sowjetischen Politikers das Drama der Kuba-Krise mit den Kontrahenten Kennedy und Chruschtschow dargestellt. Darüber hinaus werden die Hintergründe des XX. Parteitags, auf dem Chruschtschow die Entstalinisierung einleitete, ausführlich erläutert und die Wurzeln des Konflikts mit China aufgedeckt. Und nicht zuletzt erhält der Leser überraschende Einblicke in das Leben, das Denken und die Methoden der Machtrivalen im Kreml: Aufstieg und Fall Berijas, die wechselvollen Karrieren Malenkows, Molotows und Mikojans, die Intrigen des «Lakaien» Kaganowitsch - all das wird in der unverblümten Sprache erzählt, die wir von Chruschtschows Auftritten im Westen her kennen. «Der Mann, der aus diesen Seiten spricht, ist so wandlungsfähig wie Proteus: bald ist er der derbe Polterer, bald der in die Zukunft schauende Staatsmann, bald skrupelloser Machtpolitiker, bald sentimentaler Bewunderer Königin Elizabeths von England. Aber über eines kann kein Zweifel bestehen: trotz dieser hundertfältigen Masken haben wir es nur mit einem Manne zu tun, dem, dessen Name auf dem Titelblatt steht: Chruschtschow.» (Newsweek, New York) Während durch die Presse bisher lediglich Bruchstücke des Manuskripts bekanntgeworden sind, enthält dieses Buch nun den vollständigen, von Strobe Talbott herausgegebenen Text mit umfangreichen Erläuterungen des Rußland-Sachverständigen und Chruschtschow-Biographen Edward Crankshaw. Darüber hinaus bearbeitete und ergänzte der Ostexperte und Journalist Reinhold Neumann-Hoditz die Anmerkungen und besorgte eine kritische Durchsicht der Übersetzung. Das Buch erscheint unter anderem auch in Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Israel, Norwegen, Schweden, Spanien, in der Türkei, den USA und in Jugoslawien.
Vissza