Fülszöveg
Wie verhält sich der Mensch zum Tode? Wie
verarbeitet die Seele dieses Ereignis? Gibt es
einen Weg, eine Möglichkeit, Tod und Leben
aufeinander zu beziehen, sie in Einklang zu
bringen? Diese Fragen, wesentliche Richtpunkte
des Buches, versucht der Autor, ein bekannter
Psychotherapeut, zu beantworten. Im Mythus
der Primitiven, aber auch in den Träumen heu-
tiger Menschen spielen sie eine wesentliche
Rolle. Der Verfasser zeigt an Hand einer reichen
Fülle von Volksbräuchen, Riten, Sagen und
Märchen europäischer und außereuropäischer
Völker die Entstehung und Wandlung des
Todesbildes. Die Einstellung des Kollektivs
zum Phänomen Tod wird von den primitivsten
Anfängen bis zu dem Punkte verfolgt, da die
großen Religionen einerseits, die Philosophie
andererseits den Einzelmenschen vor die Ent-
scheidung stellen, die Wirklichkeit Tod zu er-
fassen und zu bewältigen, sein Leben zu ihr in
Beziehung zu setzen. Im zweiten Teil weist Her-
zog nach, daß die...
Tovább
Fülszöveg
Wie verhält sich der Mensch zum Tode? Wie
verarbeitet die Seele dieses Ereignis? Gibt es
einen Weg, eine Möglichkeit, Tod und Leben
aufeinander zu beziehen, sie in Einklang zu
bringen? Diese Fragen, wesentliche Richtpunkte
des Buches, versucht der Autor, ein bekannter
Psychotherapeut, zu beantworten. Im Mythus
der Primitiven, aber auch in den Träumen heu-
tiger Menschen spielen sie eine wesentliche
Rolle. Der Verfasser zeigt an Hand einer reichen
Fülle von Volksbräuchen, Riten, Sagen und
Märchen europäischer und außereuropäischer
Völker die Entstehung und Wandlung des
Todesbildes. Die Einstellung des Kollektivs
zum Phänomen Tod wird von den primitivsten
Anfängen bis zu dem Punkte verfolgt, da die
großen Religionen einerseits, die Philosophie
andererseits den Einzelmenschen vor die Ent-
scheidung stellen, die Wirklichkeit Tod zu er-
fassen und zu bewältigen, sein Leben zu ihr in
Beziehung zu setzen. Im zweiten Teil weist Her-
zog nach, daß die Auseinandersetzung mit dem
Tode ein immerwährendes unbewußtes Anlie-
gen auch des heutigen Menschen ist. Das
Traumleben legt davon Zeugnis ab; die Ver-
arbeitung des Todesbildes, die an zahlreichen
Träumen von Patienten aufgezeigt wird, ent-
spricht überraschend der Reifung der Todes-
vorstellung in den Mythen der Völker. Manche
neurotische Erkrankung stellt der Verfasser in
diesem Zusammenhang als eine Flucht des
Menschen vor der Selbstwerdung dar, zu der
eben auch die Bejahung des Todes gehört. Für
den Psychotherapeuten ergeben sich aus dem
Buch wichtige grundsätzliche und praktische
Anregungen; dem Ethnologen dürften sich neue
Zugänge eröffnen, jedem interessierten Leser
aber werden hier Tore zur Erkenntnis seiner
selbst und bedeutendster Lebenszusammen-
hänge aufgetan.
Vissza