Fülszöveg
Dortmund - das sind 27 000 Hektar Land,
davon fast die Hälfte unbebaute Kulturfläche,
und 650 000 Menschen. Die große Stadt
erhebt sich klar gegliedert über der durch-
schimmernden historischen Struktur: Wohn-
viertel, Industriegelände, Verkehrsadern und
Landschaft.
In diesem Bildband, an dem mehrere, in der
Hauptsache Dortmunder Photographen mit-
gewirkt haben, geht es nicht um den Mythos
vom industriellen Schmelztiegel, sondern um
ein Abbild der Wirklichkeit, wie sie heute
auch dem Besucher, der mit den örtlichen
Gegebenheiten nicht vertraut ist, bald augen-
fällig wird. Die Strukturen im Gesicht einer
großen Stadt werden ausgeleuchtet.
Die Jahrhunderte haben ihre Runen hinter-
lassen. Viele Dortmunder besitzen dennoch
kein Traditionsbewußtsein, das die Jahr-
hunderte begreift. Ihre Vorfahren kamen aus
Hessen und Sachsen, von der Weser und
aus dem preußischen Osten. Die Eigenarten
der deutschen Stämme haben sich zu einem
Charakter vereinigt: Westfälische...
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Fülszöveg
Dortmund - das sind 27 000 Hektar Land,
davon fast die Hälfte unbebaute Kulturfläche,
und 650 000 Menschen. Die große Stadt
erhebt sich klar gegliedert über der durch-
schimmernden historischen Struktur: Wohn-
viertel, Industriegelände, Verkehrsadern und
Landschaft.
In diesem Bildband, an dem mehrere, in der
Hauptsache Dortmunder Photographen mit-
gewirkt haben, geht es nicht um den Mythos
vom industriellen Schmelztiegel, sondern um
ein Abbild der Wirklichkeit, wie sie heute
auch dem Besucher, der mit den örtlichen
Gegebenheiten nicht vertraut ist, bald augen-
fällig wird. Die Strukturen im Gesicht einer
großen Stadt werden ausgeleuchtet.
Die Jahrhunderte haben ihre Runen hinter-
lassen. Viele Dortmunder besitzen dennoch
kein Traditionsbewußtsein, das die Jahr-
hunderte begreift. Ihre Vorfahren kamen aus
Hessen und Sachsen, von der Weser und
aus dem preußischen Osten. Die Eigenarten
der deutschen Stämme haben sich zu einem
Charakter vereinigt: Westfälische Individuali-
tät und schlesische Sensibilität, sächsische
Initiative mit hessischem Sparfleiß. Alles das
zusammen - und mehr - macht den heutigen
Dortmunder aus und hat ihn seine Stadt nach
den Verwüstungen des letzten Krieges in
wenigen Jahren neu und schöner erbauen
lassen. Ganz prosaisch und zweckmäßig ging
es dabei zu. >
Das moderne Dortmund beweist, daß wir in
einer Zeit leben, in der die Menschen nicht
mehr nur unter dem Joch der Arbeit stehen,
sondern die Früchte ihrer Leistung genießen
wollen. Überall ist dieser Geist zu spüren:
im Städtebau, in den Erziehungseinrichtungen,
in der Kulturarbeit, in Wissenschaft, Wirt-
schaft und Verkehrsplanung. In allem ist der
Blick in die Zukunft gerichtet in der Dortmund
eine Universitätsstadt sein wird.
Verfasser und Gestalter dieses Bandes haben
diese Zukunft vor Augen, aber ebenso sehr
die Vergangenheit; sie entstammen beide
der Generation um die Jahrhundertwende.
Wilhelm Utermann, gebürtiger Dortmunder
und bis 1964 als Hauptgeschäftsführer der
Industrie- und Handelskammer zwei Jahr-
zehnte lang am Wiederaufbau intensiv be-
teiligt, weiß die Probleme seiner Heimatstadt
nüchtern anzudeuten. Der Graphiker Heinrich
Busse, Westfale aus der nächsten Umgebung
Dortmunds, kommt aus der Schule des
Weimarer Bauhauses. Er arbeitet seit fast
40 Jahren in Westfalens größter Stadt.
Vissza 
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