Die Welt der Etrusker

Fülszöveg

»Die Etmsker, die sich frülier durcli besondere Tatkraft auszeichneten, eroberten weite Landstriche und gründeten vieie bedeutende Städte. Sie verfügten ebenfalls über eine mächtige Flotte und beherrschten lange Zeit das IVIeer, welches sie folglich, soweit es die Küste Italiens berührte, nach ihrem eigenen Namen Tyrrhenisches Meer nannten.« Dieses Urteil des griechischen Philosophen Poseidonios charakterisiert mit wenigen Worten ein Volk, das zwischen dem 9. und I.Jahrhundert v.u.Z. eine der faszinierendsten Kulturen der Alten Welt hervorgebracht hat. Die Etrusker lebten in Mittelitalien, einem Gebiet, das weitestgehend mit der noch heute nach diesem Volk benannten Toskana übereinstimmt. Nachdem aber die etruskischen Stadtstaaten im römischen Imperium aufgegangen waren, verblaßte nach und nach die Erinnerung an ihre einstige historische Bedeutung. Erst als im 15. Jahrhundert in der Toskana eine neue Kultur heranwuchs, die sich in besonderem Maße an der Antike orientierte, begann... Tovább

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»Die Etmsker, die sich frülier durcli besondere Tatkraft auszeichneten, eroberten weite Landstriche und gründeten vieie bedeutende Städte. Sie verfügten ebenfalls über eine mächtige Flotte und beherrschten lange Zeit das IVIeer, welches sie folglich, soweit es die Küste Italiens berührte, nach ihrem eigenen Namen Tyrrhenisches Meer nannten.« Dieses Urteil des griechischen Philosophen Poseidonios charakterisiert mit wenigen Worten ein Volk, das zwischen dem 9. und I.Jahrhundert v.u.Z. eine der faszinierendsten Kulturen der Alten Welt hervorgebracht hat. Die Etrusker lebten in Mittelitalien, einem Gebiet, das weitestgehend mit der noch heute nach diesem Volk benannten Toskana übereinstimmt. Nachdem aber die etruskischen Stadtstaaten im römischen Imperium aufgegangen waren, verblaßte nach und nach die Erinnerung an ihre einstige historische Bedeutung. Erst als im 15. Jahrhundert in der Toskana eine neue Kultur heranwuchs, die sich in besonderem Maße an der Antike orientierte, begann man, sich auch wieder der etruskischen Vergangenheit zu erinnern.
Entscheidend waren dann die archäologischen Entdek-kungen des 18. und 19. Jahrhunderts, als die reich ausgemalten etruskischen Gräber geöffnet wurden. Damals gelangten Vasen, Bronzen und Goldfunde aus Etrurien in die Sammlungen und Museen ganz Europas. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts sind so auch die bedeutenden Kollektionen wertvoller etruskischer Kunstwerke in der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin und der Leningrader Staatlichen Ermitage in wesentlichen Teilen zusammengetragen worden.
Beide Institutionen haben gemeinsam mit dem Puschkin-Museum für Bildende Künste in Moskau, dem Museum der Schönen Künste in Budapest, den Nationalmuseen in Prag und Warschau sowie mit Beteiligung weiterer Museen und Sammlungen der UdSSR, CSSR und DDR diese Ausstellung erarbeitet. Mit den rund 1200 Exponaten (Plastik, Bauplastik, Sarkophage, Urnen, Gefäße, Terrakotten, Bronzen, Münzen, Glyptik und weitere Kleinkunstgegenstände) wird eine anschauliche Vorstellung von der Welt der Etrusker vermittelt. Seinen besonderen Wert erhält dieses Unternehmen durch die Präsentation eines Materials, das bisher weitgehend unbekannt geblieben ist oder aus den verschiedensten Gründen nur einem kleinen Kreis von Experten zugänglich war.
Zugleich macht der von den Fachwissenschaftlern der beteiligten Sammlungen in übersichtlicher Form erarbeitete Katalog mit den Ergebnissen neuerer Forschungen bekannt und informiert über Entstehung, Geschichte und Gesellschaft der Etrusker von den Anfängen bis zur Eingliederung Etruriens in den römischen Staat. Vissza