Die Weiße Spinne

Fülszöveg

HEINRICH HARRER
1912 in Kärnten geboren, studierte an der Universität Graz Geographie und Leibesübungen. 1936 nahm er als Mitglied der österreichischen Ski=Mannschaft an den Olympischen Winterspielen teil. 1937 wurde er akademischer Welt= meister im Abfahrtslauf. Gemeinsam mit Andreas Heckmair, Ludwig Vörg und Fritz Kasparek bezwang er 1938 als erster die Eiger=Nordwand. Zur Teilnahme an der deutschen Nanga=Parbat=Expedition aufgefordert, wurde er vom Kriegs= ausbruch in Indien überrascht. Nach mehreren Fehlschlägen glückte ihm 1944 die Flucht aus dem englischen Internierungslager Dehra=Dun nach Tibet, wo er der Lehrer und Freund des «Gottkönigs» Daiai Lama in Lhasa wurde. Als die Rotchinesen in Tibet einmarschierten, begleitete Harrer im März 1951 den Dalai Lama auf der Flucht zur irdischen Grenze und kehrte dann nach Österreich zurück. Sein Buch «Sieben Jahre in Tibet», von dem Übersetzungen in einundzwanzig Ländern erschienen sind, erreichte eine Gesamtauflage von 1,4... Tovább

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HEINRICH HARRER
1912 in Kärnten geboren, studierte an der Universität Graz Geographie und Leibesübungen. 1936 nahm er als Mitglied der österreichischen Ski=Mannschaft an den Olympischen Winterspielen teil. 1937 wurde er akademischer Welt= meister im Abfahrtslauf. Gemeinsam mit Andreas Heckmair, Ludwig Vörg und Fritz Kasparek bezwang er 1938 als erster die Eiger=Nordwand. Zur Teilnahme an der deutschen Nanga=Parbat=Expedition aufgefordert, wurde er vom Kriegs= ausbruch in Indien überrascht. Nach mehreren Fehlschlägen glückte ihm 1944 die Flucht aus dem englischen Internierungslager Dehra=Dun nach Tibet, wo er der Lehrer und Freund des «Gottkönigs» Daiai Lama in Lhasa wurde. Als die Rotchinesen in Tibet einmarschierten, begleitete Harrer im März 1951 den Dalai Lama auf der Flucht zur irdischen Grenze und kehrte dann nach Österreich zurück. Sein Buch «Sieben Jahre in Tibet», von dem Übersetzungen in einundzwanzig Ländern erschienen sind, erreichte eine Gesamtauflage von 1,4 Millionen Exemplaren. Nach Vortragsreisen in Europa und Amerika unter= nahm Heinrich Harrer eine Expedition ins Amazonasgebiet, kletterte 1954 in Alaska und bestieg 1957 den 5200 Metor hohen Ruwenzori am afrikanischen Äquator. 1958 wurde er österreichischer Golfmeister.
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HEINRICH HARRER Die weisse Spinne
Drohend ragt die Eiger=Nordwand über die Täler der Berner Alpen, ein 1800 Meter hohes, fast senkrechtes Drei= eck aus Fels und Eis. Steinschlag, Lawinen, Sturzbäche und mörderische Gewitter machen sie zur gefährlichsten Wand der Alpen und dadurch zu einer ständigen Herausforderung an den Mut, die Ausdauer und das Können der besten Bergsteiger Europas. Viele sind ihr zum Opfer gefallen, und doch stellen sich in fast jedem Jahr neue Seilschaften dieser schwersten aller alpinen Prüfungen. Heinrich Harrer, dem zusammen mit Andreas Heckmair, Ludwig Vörg und Fritz Kasparek im jähre 1938 die Erstbesteigung gelang, schildert in diesem Buch die Geschichte der Eiger=Nordwand, von der ersten Begegnung eines Bergsteigers mit dem 3970 Meter hohen Eiger bis zur Ka= tastrophe im Jahre 1957 und zur fünf= zehnten Begehung 1959. Harrer hat die Wand kennen= und achten ge= lernt; viele der «Eiger=Kandidaten)) waren seine Freunde. So kann er wie kaum ein anderer über den Tod von Sedlmayer und Mehringer, über die Tragödie des Bergführers Toni Kurz, der wenige Meter über seinen Rettern starb, und vor allem über den Sieg des Jahres 1938 berichten. Mit atem= loser Spannung begleitet man die kühnen Männer durch die Wand, vom Fuß des Berges durch Rinnen und Kamine bis zur «Weißen Spinne», dem Sammelbecken der Lawinen vierhun= dert Meter unter dem Gipfel, liest von bitterkalten Biwaks auf schmalem Felsband und von der Freude der Er= folgreichen. In all diesen Mutigen rechtfertigt sich das Bergsteigen, der einsame Kampf «gegen die eigene Schwäche, Unzulänglichkeit und Pein». Vissza